Das Alzenberger Rathaus wird nicht abgerissen, kann in den nächsten Jahren aber auch nicht saniert werden. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Abrisspläne sind vom Tisch / Auf der Suche nach einem neuen Festplatz / Stadt will Grundstück verkaufen

Von Alfred Verstl

Calw-Alzenberg. Die gute Nachricht zuerst: Das Alzenberger Rathaus wird nicht abgerissen. Die schlechte: Für eine Sanierung hat die Stadt kein Geld.

Oberbürgermeister Ralf Eggert redete Klartext vor dem Stadtteilbeirat. Es genüge ein Blick in den Haushalt, um zu sehen, dass es nicht geht. Zunächst müsse alles getan werden, um die Stadt finanziell über Wasser zu halten.

Wenigstens sicherte der OB zu, notwendige Erhaltungsarbeiten durchführen zu lassen. Ein Abriss kommt für Eggert nicht in Frage. Das Rathaus sei das Herz einer Gemeinde. So denke er auch nicht an den Verkauf des maroden Calwer Rathauses.

"Ich verstehe ihren Anspruch", sagte der OB. Stadtteilratsvorsitzende Heike Thomas hatte zuvor nochmals die schier unendliche Geschichte um die Sanierung des historischen Gebäudes dargelegt. Da waren schon Zuschüsse bewilligt; der auf Betreiben von Eggerts Vorgänger Manfred Dunst entstandene Förderverein bringt es auf 250 Mitglieder. "Immer wenn etwas erreicht ist, heißt es, es ist kein Geld da", sagte Thomas. Immerhin sei die Ankündigung, das Gebäude nicht abzureißen, ein Schritt in die richtige Richtung. Zufrieden ist Thomas mit der Entwicklung natürlich nicht.

Eine knapp 500 Quadratmeter große Wiese gegenüber dem alten Rathaus, die in vergangenen Jahren als Festplatz gedient hatte, möchte die Stadt verkaufen. Immerhin bringt, so Eggert, der Erlös 90 000 Euro in die städtischen Kassen. Der OB forderte den Stadtteilbeirat auf, nach Alternativen zu suchen.

Gemeinderat Adrian Hettwer sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Belebung des Lindenplatzes aus. Denn auch der Maibaum braucht einen neuen Platz und könnte in der Eichertstraße aufgestellt werden, wo zur Weihnachtszeit der Christbaum steht. Feste könnten auch im Kreuzungsbereich am Höhenring gefeiert werden. Mit den Anwohner zu sprechen, ist nach Eggerts Ansicht Sache des Beirats.