Die Stadt- und Jugendkapelle präsentierte sich beim Jahreskonzert bestens aufgelegt. Fotos: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Christian Wolf feiert mit seinen Musikern bei Jahreskonzert eine glanzvolle Premiere / Auch das Publikum strahlt

Von Jeanette Tröger

Calw. Das Jahreskonzert der Stadt- und Jugendkapelle ist immer ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt Calw. Wer das Programm des diesjährigen Konzerts aufschlägt, staunt das erste Mal ob der musikalischen Vielfalt, die den erwartungsfrohen Zuhörer wieder erwartet.

Und auch während des Konzerts kommt man ein ums andere Mal aus dem freudigen Staunen nicht mehr heraus. Christian Wolf, seit Januar neuer Stadtmusikdirektor in Calw, gab am Samstag seine Jahreskonzert-Premiere. Es war absolut begeisternd, zu erleben, wie sowohl die Jugend- wie auch die Stadtkapelle ihrem neuen Leiter mit musikalischem Herzblut folgten.

Der 29-Jährige setzte zum Start mit der Jugendkapelle und den "Koopis", dem Nachwuchs aus der Kooperation zwischen Stadtkapelle und Musikschule, mit Händels Feuerwerksmusik gleich ein Ausrufezeichen. Ein heiterer Marsch, ein rockiges Queens-Medley und Filmmusik aus "Fluch der Karibik" folgten. Staunen durfte man hier über die zwei jungen Conferenciers Malte und Sebastian, die ganz liebenswert cool durch ihr Programm führten, als hätten sie noch nie was anderes gemacht: "Wie das mit der Zugabe funktioniert, brauchen wir Ihnen sicher nicht erklären." Die gab’s dann in Form einer Weltraum-Reise mit "Star Wars".

Oberbürgermeister Ralf Eggert konnte zum Konzert auch den ehemaligen Kulturattaché im Oman, Waldemar Schröppel mit seiner Gattin begrüßen. Zum Oman unterhalten die Calwer Musiker seit Jahren freundschaftliche Beziehungen. Mit fröhlichen Operettenklängen startete die Stadtkapelle und ließ die "Leichte Kavallerie" musikalisch aufgaloppieren. "Ross Roy", eine Auftragsarbeit für eine gleichnamige australische Schule des bei Blasmusikern sehr beliebten Komponisten Jacob de Haan, entführte das Publikum auf eine Fantasiereise.

Herrlich schmissige Blasmusik in italienischer Leichtigkeit füllte die Aula beim "Florentiner Marsch". Titelmelodien aus James-Bond-Filmen erklangen. Christian Wolf hat hier ein eigenes Arrangement zum Titel "Skyfall" geschrieben. "Udo Jürgens, 80 Jahre und jung geblieben, er lebt für die Musik", kündigte Alexandra Grimm in ihrer Moderation ein Medley seiner großen Hits von "17 Jahr, blondes Haar" bis zu "Ein ehrenwertes Haus" an. Und bei "Let me entertain you", einem Arrangement von Robbie Williams-Songs, konnten Jana Kusterer (Klarinette) und Armin Binder mit dem Saxophon einmal mehr ihre Solisten-Qualitäten unter Beweis stellen.

Christian Wolf hat in seiner elfmonatigen Amtszeit der Stadt- und Jugendkapelle seine ganz eigene Prägung gegeben, die sicht- und hörbar ist. Und damit führt er ganz selbstverständlich die Tradition seines Vorgängers Peter Blazicek fort, die Kapelle stetig weiter zu entwickeln. "Ich wusste schon nach dem ersten Gespräch: Das ist unser Mann!", zeigte sich Blazicek denn auch begeistert vom ersten Jahreskonzert seines Nachfolgers.

Lauter strahlende Gesichter sah man auf der Bühne. Die Musiker bekamen von Wolf immer wieder Applaus und "Daumen hoch" und damit Bestätigung sowie weiteren Ansporn für ihr staunenswert präzises, aus wahren Musikerherzen kommendes Spiel. Und natürlich strahlte das Publikum ob eines genussvollen Konzertabends und bekam als Zugaben den Marsch "Hoch Heidecksburg", den "Radetzkymarsch" und als kleinen Lehrgang vom Dirigenten zur Dynamik sprich Lautstärke des Klatschens die Polka "Wir Musikanten".