Als Titelverteidiger nimmt das östereichische Team aus Anreit am Samstag die Vorrundenspiele in Dennach auf. Foto: TSV Dennach Foto: Schwarzwälder-Bote

FaustballDominierende Mannschaft der Bundesliga Süd ist zum zweiten Mal Gastgeber des Europapokals der Landesmeister

Von Albert M. Kraushaar

Am kommenden Wochenende tritt der TSV Dennach zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte als Ausrichter für den Europapokal auf – 2015 jedoch mit einer ganz besonderen Note.

Erstmals sind die Dennacher Faustballerinnen als amtierender deutscher Meister und als Europapokalgewinner in der Halle jetzt Gastgeberinnen beim Aufeinandertreffen der meister und Vizemeister aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Insgesamt ist es für das Frauenteam des TSV Dennach der dritte Auftritt im Europapokal. Nach dem Erfolg in der Halle will das Team auch im Feld etwas bewegen. "Wir wollen das Finale erreichen", gibt Annkatrin Aldinger als Zielsetzung bekannt. Sicherlich ein nicht ganz einfaches Unterfangen. So führt das Feld der österreichische Meister Union Raiffeisen DIALOG telekom Anreit an. Mit ihm kommt eine Mannschaft, die seit 2009 zehn Mal (Halle/Feld) den Wettbewerb gewinnen konnte und vierfacher Weltcupsieger ist.

Allerdings fallen beim Titelverteidiger die beiden Schlüssel- und Nationalspielerinnen Magdalena Lindorfer und Karin Azesberger verletzungsbedingt aus. Die härteste Nuss wird, Dennacher Einschätzung zufolge, daher das Team des frischgebackenen österreichischen Staatsmeister aus Linz Urfahr. Mit einer überzeugenden Leistung konnte die Mannschaft um Spielführerin und Nationalspielerin Birgit Kempinger vergangene Woche den Titel erringen. Mit Ines Meyer steht eine hervorragende Angriffsspielerin gegenüber, deren Aufschläge die TSV-Abwehr erst einmal unter Kontrolle bekommen muss. Der Faustball- Sport Club Wels ist als dritter österreichischer Club dabei.

In der Schweiz zählt der TSV Jona zu den Faustball- Hochburgen. Der amtierende Meister belegte in den letzten zwei Jahren jeweils den vierten Platz beim Europapokal.

Der zweite Schweizer Vertreter kommt aus dem Kanton Aargau. Der STV Oberentfelden hat eine über 150-jährige Vereinsgeschichte in der 1996 erstmals Faustball als "Schnupperkurs" angeboten wurde. Daraus hat sich eine Hochburg im Kanton entwickelt, in dem sich vor allem die Nachwuchsarbeit eine Spitzenposition im Schweizer Faustball erarbeitet hat.

Jahn Schneverdingen kommt aus der Lüneburger Heide und hat in der Faustball-Bundesliga Gruppe Nord einen großen Namen. Zweimal Weltpokal, viermal Europapokal, und mit Hinrike Seitz steht eine aktuelle Nationalspielerin und Mannschaftsweltmeisterin im Team.

Der Ahlhorner SV kommt als Gewinner der Bronzemedaille ebenfalls aus der Bundesliga Nord. Die ganz großen Erfolge (2004 und2006 Weltpokalsieger) liegen jedoch schon ein paar Jahre zurück.

Für Gastgeber TSV Dennach sieht die Ausgangsbasis für das Erreichen des Finales eigentlich recht vielversprechend aus. 42:1 Sätze und 28:0 Punkte aus 14 Spielen ist die Bundesligabilanz – Verlieren ist für das mit drei aktuellen Nationalspielerinnen gespickte Team als neuer Bundesliga- Südmeister fast schon ein Fremdwort. Genau hierin verbergen sich jedoch die Risiken für die Mannschaft von Trainer Rudolf Reuster. Wenn man schon den Tabellenzweiten Calw, wie am letzten Spieltag geschehen, nahezu mühelos mit 3:0 wegputzt, und den Tabellendritten TV Vaihingen/Enz mit dem gleichen Ergebnis besiegt, dann spricht das nicht für die Qualität der Liga. Der TSV Dennach wurde die gesamte Saison über in Süden nie ernsthaft gefordert. Hier steht das Team um Weltmeisterin Sonja Pfrommer und die Aldinger-Schwestern für eine andere Dimension des Faustballs.

Was die aber im internationalen Vergleich zu leisten imstande ist, wird sich ab den Vorrundenspielen am Samstag, 4. Juli, gegen Schneverdingen, Linz Urfahr und Oberentfelden zeigen. Fakt ist, Angriff und Zuspiel machen im Faustball rund 80 Prozent aus, der Rest kommt von der Abwehr. Mit Sonja Pfrommer, Christina Grüneberg, Anna-Lisa und Ann-Katrin Aldinger, Jasmin Fischer, Janina Krämer und Sophia Scheidt ist das Team auf allen Positionen überdurchschnittlich besetzt.

Das Programm des Europapokal-Wochenendes beim TSV Dennach

Freitag 3. Juli

Ab 15 Uhr: Trainingsmöglichkeiten für die teilnehmenden Mannschaften.

21 Uhr: Empfang der Mannschaften durch den TSV Dennach.

Samstag 4. Juli

Ab 8.30 Uhr: Einlass.

11 Uhr: Offizielle Eröffnung.

11.15 Uhr: Beginn Vorrundenspiele.

19 Uhr: Mannschaftsessen in der Schwabentorhalle. Für die Fans ist im Sportheim für das leibliche Wohl gesorgt; dazu gibt es Livemusik und Barbetrieb.

Sonntag 5. Juli

Ab 8 Uhr: Einlass.

10 Uhr Beginn der Qualifikationsspiele.

11 Uhr: Halbfinale.

12.15 Uhr: Spiel um Platz fünf.

13.15 Uhr: Spiel um Platz drei

14.15 Uhr: Endspiel mit anschließender Siegerehrung.