Eine überzeugende Leistung lieferte beim ersten Nagolder Saisonsieg vor allem Francis Ubabuike ab, der bei seinem Dribbling von Markus Glemser (im Hintergrund) beobachtet wird. Foto: Kraushaar

Laufleistung gegen Göppingen nimmt Nagolds Trainer Sven Hayer als Maßstab.

Land in Sicht beim VfL Nagold. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge gelang der Elf von Trainer Sven Hayer im sechsten Anlauf der erste Dreier. Und das gegen keinen Geringeren als den zu diesem Zeitpunkt Vierten der Tabelle, den 1. Göppinger SV.

Der – zugegeben – das Spiel beim Schlusslicht lange Zeit etwas zu entspannt angegangen ist. Aber, man spielt auch nur so gut wie es der Gegner zulässt und die Nagolder haben – zumindest über weite Strecken mit ihrem 4-5-1 System nichts zugelassen. Im Gegenteil, sieht man von dem Pfostenschuss kurz vor der Halbzeit ab, hatte Göppingen eine Stunde lang fast keine, die Gastgeber jedoch zwei, drei sehr gute Möglichkeiten. Meist mit daran beteiligt Francis Ubabuike, der nach vierwöchiger Sperre – wegen einer Roten Karte im Pokal – nur so vor Spielfreude sprühte. "Er hat sehr gut trainiert und bringt eine gute Geschwindigkeit mit", so VfL Trainer Sven Hayer zu seiner Entscheidung, Ubabuike in die Startelf zu nehmen.

Der machte mit einem starken Markus Glemser im Rücken gegen Gent Cerimi ein Riesenspiel und leitete einige gute Aktionen ein. Geradezu genial sein Traumpass zum 2:1 auf Daniel Schachtschneider, - eine Aktion die dem jungen Mann einfach Selbstvertrauen geben muss.

"Die Neuen", damit meinte Sven Hayer auch die jungen Fabian Mücke – rechts in der Viererkette - und Tilo Renz im Mittelfeld, "haben ihre Sache gut gemacht". Tilo Renz lief an der Seite von Marco Quiskamp viele Lücken zu und hatte einige Balleroberungen zu verzeichnen. Insgesamt wertete Hayer vor allem die (Lauf-) Leistung als einen Maßstab für diejenigen, die auf der Bank Platz nehmen mussten. "Entscheidend war gegen die Göppinger, dass wir heute ruhig geblieben sind und den Ball nicht so schnell hergegeben haben" analysierte der Waldachtaler die Partie.

Dies trifft vor allem auf die Phase zu, als die Gäste im Anschluss an einen Freistoß in Führung gingen. Statt eines erneuten Einbruchs nahm Marcel Schuon das Heft in die Hand. Bei der Spieleröffnung schob der Routinier etwas weiter nach vorne, und leitete mit einer Maßvorlage auf Daniel Schachtschneider den Ausgleich ein.

Über dem Berg ist der "Patient" VfL Nagold indessen noch lange nicht. Auch wenn die Negativserie überwunden ist so bleibt doch festzustellen, dass lediglich von Daniel Schachtschneider, Julian Sieber und mit Abstrichen von Franzis Ubabuike so etwas wie Torgefahr ausging. Luka Kravoscanec zeigte zwar im ersten Anlauf ein paar gute Ansätze, lief dann fast regelmäßig in den zweiten Gegenspieler hinein was prompt zu Ballverlusten führte. Dass er sein anschließendes Reklamieren in konsequentes Nachsetzen tauschen muss, ist ein Lernprozess, für den in der Verbandsliga jedoch nur wenig Zeit zur Verfügung steht.

Am kommenden Wochenende ist der VfL Nagold jetzt erst einmal spielfrei, weil die Partie bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall – zusammen mit den Begegnungen 1. Göppinger SV – TSG Backnang und FSV 08 Bissingen – FC Wangen wegen des Einsatzes einiger Spieler in der WFV-Auswahl, auf den 6. Dezember verlegt wurde.