"Apfel der Liebe" nennt sich dieses Bild einer Flüchtlingsfrau, das in der Ausstellung zu sehen ist. Foto: UNO-Flüchtlingshilfe Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung in der Volkshochschule / Hilfe durch Therapie

Calw. "Trotz allem – ich lebe" lautet der Titel einer Ausstellung mit Kunstwerken von Flüchtlingsfrauen. Sie wird von der Volkshochschule (vhs) Calw im Rahmen des Semesterschwerpunkts "Flucht und Asyl" vom 4. bis 22. Mai in der Alten Lateinschule gezeigt.

In diesen Tagen sind die ersten 25 von rund 1000 Frauen in Baden-Württemberg angekommen, die hier im Land Schutz finden sollen, nachdem sie schwerste Misshandlungen und Quälereien durch die Verbrecherbanden der IS-Terrororganisation erleiden mussten. Bis diese Frauen wieder ein halbwegs normales Leben führen können, ist es ein weiter Weg.

Doch sie sind nicht die ersten, die in Deutschland nach traumatischen Erlebnissen Aufnahme gefunden haben. In Frankfurt/Main wurde im Evangelischen Zentrum für Beratung und Therapie versucht, Flüchtlingsfrauen mit Hilfe einer Kunsttherapie bei der Verarbeitung ihrer schweren Traumata zu unterstützen. Daraus ist die Wanderausstellung "Trotz allem – ich lebe" der UNO-Flüchtlingshilfe entstanden, die nun bei der vhs Calw zu sehen ist.

Die Bilder zeigen die Stärke und den Lebenswillen der Künstlerinnen, trotz allem, was sie erlebt haben. Im Malen haben die Frauen eine Form gefunden, ihre Erlebnisse auszudrücken und das Schweigen zu überwinden.

Vier Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Liberia, Kurdistan/Türkei und dem Iran stehen stellvertretend für viele andere bereit, ihr Schweigen zu überwinden und sich bildnerisch mitzuteilen. Den Frauen ist es gelungen, vor Verfolgung, Krieg und Bedrohung zu fliehen. Sie haben es geschafft, nach Deutschland zu kommen und sie sind auch beharrlich den mühsamen Weg durch deutsche Ämter gegangen.

Erfolgreich geflohen zu sein bedeutet aber nicht, dass der Schrecken des Erlebten vorbei ist. Auch Überleben, Weiterleben ist schwer.

Die Kunsttherapie hilft Menschen, unaussprechlichen Gefühlen einen eigenen Ausdruck im Gestalten und Malen zu geben. Kunst als Ausdrucksform eröffnet neue Zugänge und ermöglicht Verstehen auch über kulturelle Grenzen hinaus. Sie ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen. Beim Besuch dieser Ausstellung haben die Besucher Gelegenheit, in die Gefühlswelt dieser Frauen einzutauchen und festzustellen, dass die Bilder nicht nur erfahrenes Leid und Schmerz zeigen, sondern auch viel Kraft, Hoffnung und Stärke ausstrahlen.