A-Jugend-Torhüter Hannes Walz kam zu seinem Verbandsligadebüt als Feldspieler Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaVfL Nagold landet sicheren 3:1-Erfolg / Kapitän Marco Quiskamp: Verdacht auf Bänderriss

Von Albert M. Kraushaar

Mindestens einen Punkt wollten die Verbandsliga-Fußballer des VfL Nagold am Samstag aus dem Ebinger Albstadion mitnehmen – drei sind es geworden. Nach dem inzwischen neunten Saisonsieg haben die Nagolder jetzt ein Polster von acht Punkten auf den Relegationsplatz.

Das Gastspiel des VfL Nagold in Albstadt begann ausgesprochen unglücklich, als Valentin Asch eine scharfe Hereingabe von Pietro Fiorenzo (3.) ins eigene Netz abfälschte.

"Wir haben uns davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und ruhig weiter gespielt", sagte Sven Hayer auf der Pressekonferenz. Recht schnell hatte auch der VfL-Trainer festgestellt, dass der Führungstreffer auf Seiten der Einheimischen keinesfalls für Sicherheit gesorgt hat. m Gegenteil, stattdessen begann der FC Albstadt in der Defensive zu schwimmen.

"Warum wir das Heft aus der Hand gegeben haben ist mir unklar", so FC-Coach Markus Pleuler. Von den Albstädter Fehlern profitierte vor allem Daniel Schachtschneider, der nach gut einer Viertelstunde den Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielte. Wie schon beim Heimspiel gegen den SV Berg kam die Vorarbeit von Luka Kravoscanec.

Vorne ließen der Albstädter Torjäger Fiorenza und sein Sturmpartner Akbaba zwei Hochkaräter liegen, hinten verschätze sich derweil Andreas Holz gegen Francis Ubabuike. Der schnelle Flügelspieler bediente mustergültig Daniel Schachtschneider, und nach einer halben Stunde stand es 2:1 für die Gäste aus Nagold.

"Nicht unverdient", stellte Sven Hayer fest, der in der 48. Minute ansehen musste, wie Schachtschneider allein auf FC-Torhüter Kleiner zustürmte, der jedoch das Eins-gegen- eins-Duell für sich entschied.

Nach 55 Minuten musste Ex-Profi Kevin Dicklhuber nach seinem zweiten Foulspiel mit gelb/rot gehen. Nach einem Pfostenschuss von Ubabuike, bei dem Kleiner viel Glück hatte, erwischte es den Albstädter Torhüter. Wieder war Schachtschneider nach einem Pass in die Schnittstelle als Erster am Ball, Kleiner holte ihn von den Beinen, Freistoß und rot für den Torhüter.

Den Freistoß nagelte Daniel Schachtschneider so perfekt in den Winkel (66.), dass Ersatzkeeper Kevin Fritz nicht den Hauch einer Chance hatte. In der Folgezeit hatte Kevin Fritz mehr Glück. Bei guten Torgelegenheiten von Francis Ubabuike, Julian Sieber und Daniel Schachtschneider war er auf dem Posten.

Platzverweis Nummer drei, dieses Mal war es wieder gelb/rot, sprach der Unparteiische in der Nachspielzeit aus. wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff musste auch Pietro Fiorenza gehen. "Kein Vorwurf an den Schiedsrichter, wir waren an den Situationen selber schuld, die kommen im Fußball nun einmal vor", zeigte sich Markus Pleuler als fairer Verlierer.

Dagegen war Sven Hayer die Erleichterung nach dem Sieg in der Pressekonferenz anzusehen. "Wir mussten auf unseren Kapitän Marco Quiskamp – Verdacht auf Bänderriss – verzichten. Julian Sieber musste obwohl er erst zweimal im Training war, durchspielen. Auf der Bank hatten wir bis auf Marc Kranjc, Mark Bühler und Ersatztorhüter Hannes Walz niemand mehr", so der VfL-Trainer.

Aus diesem Grund kam A-Jugend-Torwart Hannes Walz drei Minuten vor Schluss zu seinem Verbandsligadebüt – als Feldspieler. "Daniel Schachtschneider hatte einen Schlag auf das Knöchel bekommen, da habe ich ihn vorsichtshalber aus dem Spiel genommen", begründete Sven Hayer diese doch etwas ungewöhnliche Maßnahme.