Due Aureliuskirche ist mittlerweile seit 50 Jahren Schauplatz hochkarätiger Konzerte. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzertreihe: Zum 40-jährigen Bestehen gibt es in der Aureliuskirche ein besonderes Programm

Im Jahr 1977 fand in der Aureliuskirche in Hirsau die erste Veranstaltung einer neuen Reihe statt, die den Namen dieses besonderen Ortes und sein großes Erbe weit in die Welt hinaus tragen sollte: Die Konzertreihe Sankt Aurelius.

Calw-Hirsau. Ihre "Gründerväter", der damalige Pfarrer Karl Müller und Hermann Wulzinger, der die Reihe 28 Jahre betreut hat, ahnten damals sicherlich nicht, welches Erfolgsmodell sie auf den Weg gebracht hatten. Jetzt, im Jahr ihres 40. Bestehens, ist klar, dass diese kleine, aber feine Reihe nicht nur einen festen Platz im Konzertkalender der Region einnimmt, sondern Freunden und Aktiven der sogenannten "Alten Musik" weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus ein Begriff ist und überall hoch geschätzt wird.

Herausragende Künstler

Der 40. Geburtstag dieser Reihe wird mit herausragenden Künstlern und feinen Programmen gebührend gefeiert. Für einen fulminanten Auftakt sorgt am 26. Februar einer der wohl besten Chöre der Welt, nämlich der von Frieder Bernius gegründete und geleitete Kammerchor Stuttgart, der einen äußerst exquisiten Klang pflegt und dafür vielfach international ausgezeichnet wurde. In seinem auf die Hirsauer Aureliuskirche zugeschnittenen Programm wird das renommierte Vokalensemble Carl Friedrich Christian Faschs 16-stimmige Messe sowie Felix Mendelssohn Bartholdys Te Deum zu Gehör bringen.

Fünf Wochen später, am 2. April, wird dieser kirchenmusikalische und am Ablauf des Kirchenjahres ausgerichtete Ansatz konsequent weitergeführt, wenn Mitglieder des Marais Consorts aus Hamburg die "Leçons de Ténèbres" von François Couperin aufführen. Diese Motetten nach den Klageliedern des Jeremias beschreiben das Leiden und den Tod Jesu und nehmen in der Liturgie der Karwoche einen wichtigen Platz ein.

Am 28. Mai folgt dann das Hirsauer Debüt des in der Pfalz beheimateten "Ensembles Chameleon". Jennifer Harris, Barockfagott, Ulrike Becker, Barockcello, und Andrea Baur, Laute, werden dann eher selten zu hörende Werke aus England vor- und das Fagott in den Mittelpunkt stellen.

Internationaler Ruhm

Auch das letzte Konzert vor der Sommerpause am Sonntag, 23. Juli, sollte man sich schon jetzt dick im Kalender eintragen. Die dann zu hörende jährliche Aufführung von Bachs Goldbergvariationen wird nämlich von Sebastian Wienand übernommen, einem aus Calw stammenden jungen Künstler, der es inzwischen zu internationalem Ruhm gebracht hat.

Das Konzert am 1. Oktober unter dem Titel "Wege zu Bach" huldigt ebenfalls Johann Sebastian Bach. Die Geigerin Nadine Zwiener, unter anderem Konzertmeisterin der Gaechinger Cantorey in Stuttgart, wird dabei Werke von musikalischen Ahnen beziehungsweise . Wegbereitern des Thomaskantors zu Gehör bringen.

Auch beim letzten Konzert des Jahres am 12. November wird ein Künstler im Mittelpunkt stehen, dessen (musikalische) Wiege in Calw stand: Der Lautenist Julian Behr und der Heidelberger Countertenor Franz Vitzthum greifen dann zu "Luthers Laute" und interpretieren Lieder und Gesänge aus dem Umfeld des Wittenberger Reformators.

Alle sechs Konzerte finden an einem Sonntag statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Eintrittskarten gibt es ab 18 Uhr an der Abendkasse. Das bekannte gelbe Jahresprogramm liegt ab sofort an zahlreichen öffentlichen Stellen aus und kann auch beim Katholischen Pfarramt in Bad Liebenzell unter der Telefonnummer 07052/26 10 angefordert werden.