Dass sie auch mit Bundesligamannschaften mithalten können, zeigten die A-Junioren der TSG Balingen (links Lucas Schreijäg) beim 1:0-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfingstturnier wieder toll besetzt / TSG Balingen springt schnell ein

Das 41. Internationale U20-Pfingst-Turnier des TuS Ergenzingen vom heutigen Freitag bis Sonntag verspricht auch in diesem Jahr wieder ein großes Fußballfest. Der belgische U19-Meister Standard Lüttich, die Young Boys Bern aus der Schweiz, TP Mazembe aus dem Kongo und die U19-Nationalmannschaft aus Bulgarien sind die ausländischen Vertreter.

Der FSV Mainz 05, aktueller Tabellendritter der U19-Bundesliga Süd, und die beiden regionalen Mannschaften VfL Nagold und Gastgeber TuS Ergenzingen sind auch mit von der Partie. Nach der Absage des EC Bahia aus Brasilien (finanzielle Probleme) konnte Organisator Jürgen Schäfer kurzfristig einen nahezu adäquaten Ersatz finden. Mit der TSG Balingen wird eine absolute Größe des regionalen Jugendfußballs am Turnier teilnehmen. Die Mannschaft um TSG-Trainer Nico Willig, der auch schon das Trikot des TuS Ergenzingen übergestreigt hat, hat es in dieser Saison als Aufsteiger geschafft, einen respektablen Mittelfeldplatz in der Oberliga Baden-Württemberg zu erreichen.

Dass Turnierorganisator Jürgen Schäfer in der letzten Woche vor den vom 26. bis 28. Mai stattfindenden Spielen Urlaub genommen hatte, sollte sich als gute Entscheidung herausstellen. Nach der schlechten Nachricht aus Brasilien führte er in den letzten Tagen unzählige Telefongespräche mit Vereinen in Holland, Dänemark, Frankreich, Österreich, Schweiz, Tschechien, Ungarn und Italien. Dabei gab es zunächst sogar eine Zusage von Honved Budapest, die aber wegen der ablehnenden Haltung des ungarischen Fußballverbandes wieder zurückgenommen werden musste.

Unter den ins Visier genommenen Mannschaften aus der deutschen A-Junioren-Bundesliga bot sich schon wegen der räumlichen Nähe eine Teilnahme der TSG Hoffenheim an. Durch die Niederlage am letzten Wochenende gegen Waldhof Mannheim sind die Kraichgauer aber jetzt in akuter Abstiegsgefahr und müssen sich auf den letzten Spieltag konzentrieren.

Parallel zu allen Gesprächen mit Kandidaten aus dem In- und Ausland hatte Jürgen Schäfer schon früh den Kontakt zum ehemaligen TuS-Spieler Nico Willig, dem Trainer der A-Junioren der TSG Balingen, aufgenommen, die jetzt zur Aufnahme ins Turnierfeld führten. Am vorgesehenen Turnierplan ändert sich nichts, da Balingen für Bahia in die Gruppe 1 rückt.

Dabei sind Jürgen Schäfer und sein Vorgänger Hermann Baur davon überzeugt, einen guten Griff getan zu haben. Die TSG Balingen belegte einen Platz im vorderen Mittelfeld der Junioren-Oberliga und besiegte dabei auch den jetzigen Bundesliga-Aufsteiger Stuttgarter Kickers mit 1:0. Mit Ausnahme der Bundesligisten gibt es daher nur wenige Teams, die stärker als die TSG Balingen einzuschätzen sind. Dass im Kader der TSG Balingen mit Marc Pettenkofer und Michael Barth alte Bekannte stehen, die für den TuS Ergenzingen in der B-Junioren-Bundesliga und Oberliga gespielt haben, ist ein weiterer Pluspunkt.

Große Vorfreude herrscht auch bei Nico Willig vor den Spielen gegen Standard Lüttich, Young Boys Bern und dem VfL Nagold. "Das ist natürlich super für meine Jungs, die haben noch nie so ein internationales Turnier auf diesem Niveau gespielt. Ich selbst war zweimal in Ergenzingen dabei, als ich noch für den TuS gespielt habe. Vor 15 Jahren haben wir das Halbfinale erreicht und dort gegen Besiktas Istanbul gespielt. Das war schon eine tolle Sache", sagt der Jugendkoordinator und Trainer der TSG Balingen.

Jürgen Schäfer, der sich am Dienstag beim Testspiel des TP Mazembe in Freudenstadt gegen die Stuttgarter Kickers auch als Wasserträger nicht zu schade war, schwärmt jetzt von einem interessanten Feld und freut sich besonders auf die Auftritte der afrikanischen Mannschaft aus dem Kongo. Allerdings sind aus seiner Sicht eher Standard Lüttich und der 1. FSV Mainz 05 die großen Favoriten beim Pfingstturnier 2012. Gerade den Rheinhessen würde er den Sieg bei aller gebotenen Neutralität auch besonders gönnen, waren die Mainzer doch zuletzt immer unglücklich auf dem zweiten Platz gelandet.