Kommissar Stefan Scholz wehrt sich gegen die Annäherungsversuche von Frau Aschenbrenner. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Maurich-Theater feiert erfolgreiche Premiere von "Heiße Bräute machen Beute" / Lachmuskeln gefordert

Von Steffi Stocker

Calw-Stammheim. Aufregung in Stammheim: Schon am frühen Morgen berichteten die Medien vom Banküberfall auf die dortige Sparkasse. Wie zu erfahren war, erbeuteten mit Francois Hollande, Barack Obama und Angela Merkel drei Staatsoberhäupter zwei Millionen Euro bei diesem Coup.

Während ein brennendes Auto die Rettungskräfte mobilisierte, führten mögliche Nachtat-Strategien unweit dieses Geschehens zu Zickereien. Umher schleichende dunkle Gestalten in einer Wohnung, die prall gefüllte Säcke trugen, waren der Auftakt zur Premiere des Maurich-Theaters.

Nachdem sie sich ihrer Masken entledigt hatten, traten die wahren Übeltäter, nämlich die drei Freundinnen Vivienne, Lisbeth und Hedwig zutage. Die Hauptakteurinnen der Kriminalkomödie "Heiße Bräute machen Beute" von Rolf Salomon hatten den Raubzug unbehelligt durchgeführt. Allerdings war vom ursprünglichen Trio zunächst nur ein Duo zurückgekehrt, weil die dritte, nämlich Hedwig, auf die Toilette musste. Doch auch sie schaffte die Flucht noch rechtzeitig, bevor die Polizei das Gebäude sicherte.

"So einfach habe ich noch nie Geld verdient", frohlockte Vivienne, die Steffi Calanna mit einem hervorragenden französischen Akzent spielte. Sie war es aber auch, die schnell die Realität wieder vor Augen hatte, während ihre Freundinnen schon von Urlaub, Auto und Wellness schwärmten. Um die Fassade zu wahren, gaben sich die Frauen deshalb Männernamen, "mit denen wir uns am Telefon ansprechen, falls es abgehört wird", erläuterte Vivi. Da sich das alles in ihren vier Wänden abspielte, musste sie sowohl gegenüber dem Ehemann Erwin als auch der neugierigen Nachbarin Frau Aschenbrenner in Person von Evelyn Grundmann immer wieder Ausreden auftischen.

Schneller als gedacht, kam dann wirkliche Aufregung auf, die Vivi etliche Nerven kostete. Erst entsorgte Erwin, alias René Kallenberger, den Müll, also die drei Säcke mit der Beute. Dann wurde dem Räuber-Trio bewusst, dass sie den Schneidbrenner in der Bank zurückgelassen hatten. Panik und Angst vor einem Besuch der Polizei trieb Vivi um.

"Natürlich waren Sie es nicht, wäre ja blöd, wenn sie mit der Adresse darauf einen Banküberfall durchführen", meinte aber Kommissar Stefan Scholz (Stefan Lörcher), als er im Zuge seiner Ermittlungen im Hause Schneider auftauchte. Außerdem erlag er dem Charme von Lisbeth (Melanie Kallenberger), während er sich den Annäherungen der neugierigen Nachbarin erwehrte. Um diese wiederum von Schnüffeleien abzubringen, wurde Hedwig, gespielt von Monika Turu, zur polnischen Freundin Olga, die italienische Polenta zum Nationalgericht Polens machte. Doch dann erschien mit Marco Singer auch noch der italienische Ganove Giuseppe auf der Bildfläche. Als vermeintlicher Zeuge des Banküberfalls wollte er mit Waffengewalt einen Teil der Beute für sich gewinnen.

Turbulent, voller Klischees und reichlich kriminelle Energie: Das kennzeichnet das neue Stück des Maurich-Theaters. Da waren immer wieder die Lachmuskeln des Publikums gefordert. Ob sich der Raubzug aufklären lässt und welche Folgen es für die heißen Bräute hat, ist bei weiteren Aufführungen am 2., 3. und 4. Januar jeweils ab 19.30 Uhr in der Aula des Maria von Linden Gymnasiums zu sehen. Einlass mit Bewirtung ist jeweils eine Stunde zuvor.