Die Sitzungsvorlagen des Calwer Gemeinderats werden weiterhin auf Papier ausgegeben. Foto: Mehne Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Für Mehrheit des Calwer Gemeinderats überwiegen Nachteile / Vorerst bleibt es bei Papier

Calw . Böblingen und Balingen stellen auf ein Zukunftsmodell um. Doch was bedeutet das genau? Die Rede ist von digitalen Unterlagen für Tablet-Computer für die Gemeinderatssitzungen. Dieses Modell wird sich im Kreis Calw mindestens bis zu den nächsten Kommunalwahlen im Jahr 2019 jedoch nicht durchsetzen.

Vergangenes Frühjahr lehnte der Calwer Gemeinderat in einer Mehrheitsentscheidung den Umstieg auf Tablet-Nutzung ab. Laut Oberbürgermeister Ralf Eggert, weil nicht jeder Stadtrat auf Papier verzichten möchte. Auf Papier ließen sich Vorlagen leichter lesen und einfacher nachschlagen. Außerdem verwies das Stadtoberhaupt auf die Tatsache, dass auf der Homepage der Stadt auf die Sitzungsunterlagen digital zugegriffen werden kann.

Druckkosten gespart

Doch anders als in Balingen, wo man sich aktuell in der Einführungsphase befindet. 16  000 Euro Anschaffungskosten für die Tablets stehen dort einer Ersparnis von 9 000 Euro im Jahr an Druck- und weiteren Kosten gegenüber.

Ein weiteres Beispiel für eine Nutzung der Tablets bietet sich schon heute in Böblingen. Seit Anfang des Jahres wurden die Tablets verteilt und gehören nun zur Standardausrüstung in den jeweiligen Sitzungen.

In weniger als zwei Jahren sollen dort die Kosten für die Anschaffung der Tablets durch die Einsparungen an Druck- und Versandkosten ausgeglichen werden.

Es ergeben sich ähnliche Zahlen wie in Balingen, wo man mit der Testphase zufrieden war.

Bedenken unbegründet?

Von Seiten des Calwer Gemeinderats war außerdem zu hören, dass es "nicht nur eine Kostenfrage sei, sondern auch eine Frage, ob man die Arbeit mit dem Tablet als Beschwernis oder Erleichterung empfindet."

Tests in anderen Städten

Nach den Aussagen der Gemeinderäte aus Böblingen und Balingen, die an ersten Testphasen teilgenommen haben, bevor das Projekt endgültig beschlossen wurde, scheinen viele der Bedenken aus Calw unbegründet zu sein. So gesehen scheint es für den Calwer Gemeinderat immer noch möglich zu sein, irgendwann Tablets zu nutzen.