Statistische Zahlen sind nicht alles. Vor allem Tagesausflügler kommen sehr gerne.
Calw - Bei den Gästeankünften ein Minus von 4,6 Prozent. Bei den Übernachtungszahlen sogar eines von 27,3 Prozent. Aber Zahlen sind halt doch nicht alles.
Es ist zwar in der Tat so, dass 2016 gegenüber dem Vorjahr 1247 weniger Gäste in Calw angekommen sind. Die Zahl sank von 27 161 auf 25 914 ab. Und im Vergleich zu 85 089 Übernachtungen 2015 ging die Zahl 2016 beträchtlich um 23 238 auf jetzt 61 851 zurück.
Nicht aussagekräftig
Das allein, so Manuela Röskamm, die Leiterin der Stadtinformation, wo solche Daten erfasst werden, sei aber noch nicht aussagekräftig genug, um darüber zu urteilen, wie interessant die Stadt für Touristen ist. Hier sei nämlich zu berücksichtigen, dass dieser Rückgang im Wesentlichen mit Änderungen beim Melderecht zu tun habe.
Grundlage bei der Erhebung der Gästeankünfte und Übernachtungen, so erläuterte sie auf Anfrage unserer Zeitung, seien die Daten des Landesstatistikamts für Betriebe ab zehn Betten. Hier habe es im vergangenen Jahr eine Änderung bei der Meldung der Patienten der Klinik Dr. Römer gegeben. Bisher seien sämtliche Ankünfte und Übernachtungen (auch von Akut-Patienten) gemeldet worden. Das sie jetzt nicht mehr der Fall gewesen.
Der Anteil der ausländischen Gäste sei bei den Ankünften um 8,7 Prozent gestiegen, die in diesem Zusammenhang erfassten Übernachtungen moderat um 1,2 Prozent gesunken. Dagegen seien aber Angebote wie die erst im vergangenen Jahr entwickelten Geo-Touren oder Mountainbike- und E-Bike Touren sehr gefragt. Auch die Augenblick-Runde bei Holzbronn sei sehr beliebt.
"Calw", so Röskamm, "hat durchaus touristische Reize." Vor allem für Tagesausflügler aus einem Umkreis von 50 bis 60 Kilometern. Das habe sie jetzt erst wieder am Wochenende bei der Outdoor-Messe in Böblingen erlebt. Die einschlägigen Prospekte seien weggegangen wie die warmen Semmeln. Gefragt sei aber auch das Angebot der Museen gewesen.