"Woher nehmt ihr all diese Kraft? Das geht, wenn man mit Kindern lacht" sangen die neuen Tagesmütter. Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Sechster Jahrgang hat Schulung erfolgreich abgeschlossen / Eltern brauchen mitunter sehr spontan eine Kraft

Von Marija Mikulcic

Calw. "Woher nehmt ihr all diese Kraft? Das geht, wenn man mit Kindern lacht" – wer so in ein Berufsleben startet, den kann man nur beglückwünschen. Diese Zeilen sangen am Donnerstagabend 14 frischgebackene Tagesmütter auf die Melodie des sogenannten "Schlumpf-Liedes".

Bei den Absolventinnen handelt es sich um den sechsten, von Landratsamt und evangelischem Tageselternverein geschulten Tagesmütter-Jahrgang. Alle Frauen des Qualifikationskurses Bad Wildbad haben die Schulung erfolgreich abgeschlossen und dürfen nun die Auszeichnung "Qualifizierte Tagespflegeperson" führen.

Aus diesem Anlass fand im Haus der Kirche eine kleine Feierstunde statt. Dort gab es auch die hart erarbeiteten Zertifizierungsurkunden. 160 Unterrichtseinheiten haben die Frauen absolviert. Außerdem galt es, das eigene Tagespflegekonzept schriftlich darzulegen und sich einem Prüfungsgespräch zu stellen. All dies haben die 14 Tagesmütter gemeistert. Nun dürfen sie ihrer Tätigkeit, der gewerblichen Kinderbetreuung, bundesweit nachgehen.

"So gebannt waren wir noch nie", gestand Elfriede Stephan vom Tageselternverein im Landkreis Calw ihren Absolventinnen. Um ein Haar hätte ein Wasserschaden in der Geschäftsstelle des Bundesverbandes für Tagespflege in Berlin das Eintreffen der Urkunden verhindert.

Schlussendlich hat sich alles gefügt: Soteria Fuchs, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, hatte für jede eine Urkunde dabei. "Sie, liebe Frauen, sind unser Leuchtturm", bestärkte Fuchs den Jahrgang. Die Bedeutung der Tagespflege-Arbeit konnte Silvia Murphy vom Fachdienst für Kindertagespflege beim Landratsamt nur unterstreichen. Eltern bräuchten mitunter sehr spontan eine Tagespflegekraft, nicht selten wären die Anfragen mit weitergehenden Wünschen gekoppelt. Bisher sei es in einer Vielzahl der Fälle gelungen, Betreuungspersonal aus dem kreisweiten Pool von über 150 Tagespflegemüttern zu vermitteln. Dies, so Murphy, sei auch der großen Flexibilität der Tagespflegemütter zu verdanken.

Von Murphy mit je einer Rose bedacht, haben Tanja Auerswald, Julia Balke, Theresa Brand, Nadine Dillmann, Theresa Finis, Simone Hallabrin, Karolina Konczak, Katharina Kugel, Barbara Lenz, Heidi Lutz, Nora Hepp, Julia Perestret, Bettina Weber und Tetyana Zobel den ersten großen Schritt in Richtung einer eigenständigen beruflichen Existenz mit dem Schwerpunkt "Kind" getan.