Die Booze Bombs bei ihrem ersten Auftritt in den USA: Die CD Release Party in der Blooze Bar in Phoenix. Foto: Alschuler Foto: Schwarzwälder-Bote

Calwer Musiker absolvieren in den USA 20 Konzerte an 23 Tagen / Mancherorts wie Stars behandelt

Von Ralf Klormann

Calw. Wenn Musiker aus Calw in den USA die Premiere eines Studioalbums feiern, kann es sich eigentlich nur um eine Gruppe handeln: Die Rockabilly-Band "The Booze Bombs". Die Amerikaner freute es indes sehr, dass die Künstler ihnen mit ihrer vierten CD etwas Neues präsentierten, das selbst die Calwer noch nicht kennen. Dabei hätte das ganz anders kommen können.

Denn die CDs waren zwar kurz vor Abreise der Band fertig gestellt worden – doch die Auslieferung an die Musiker hatte nicht mehr geklappt. Kurz vor knapp war es der Frontfrau der "Schnapsbomben" (so die Übersetzung des Bandnamens) Anneliese Pardo am Abend vor dem Abflug schließlich noch gelungen, die Alben beim Plattenlabel nahe Heidelberg abzuholen. Der Titel des Albums "Out of time" (auf deutsch: verspätet) hatte sich somit tatsächlich als nahezu prophetisch erwiesen.

In den Vereinigten Staaten erwartete die Booze Bombs dann ein wahrer Konzertmarathon – und eine Limousine, mit der die Musiker wie echte Stars von John und Dee Alschuler, der Managerin der Band, vom Flughafen abgeholt wurden.

Viel Zeit zum Ausruhen hatten die Schnapsbomben allerdings nicht. 20 Konzerte an 23 Tagen in vier verschiedenen Bundesstaaten erwarteten die Sängerin Pardo, Kontrabassist Rawand Baziany, Gitarrist Stephan Brodbeck sowie Schlagzeuger Benjamin Lieten – von Arizona, über New Mexico und Texas bis nach Kalifornien und zurück.

Bis zu zwölf Stunden am Stück saßen die Booze Bombs zum Teil im Tourbus, nur um sofort nach der Ankunft auf die Bühne zu treten. "Das war schon krass", gab Pardo zu. Auch das Wetter präsentierte sich den Musikern ziemlich extrem. Denn das variierte von Schnee, über Regen – der ausgerechnet in Kalifornien fiel – bis hin zu Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. "Wir hatten in diesen dreieinhalb Wochen wirklich alle Jahreszeiten", meinte die Sängerin der Schnapsbomben.

Doch die Strapazen haben sich mehr als gelohnt. Denn ob in Phoenix, wo es viele alte Bekannte zu treffen gab oder in San Antonio, wo die Band vor hunderten Zuhörern spielte – ein begeistertes Publikum hatten die Musiker immer.

Den absoluten Höhepunkt der Tour stellte aber wieder mal der Auftritt beim 10 000 Besucher starken "Rockabilly Reunion Festival" in Lake Havasu City, Arizona, dar. "Das war der krönende Abschluss", schwärmte Pardo. Nicht zuletzt, da die Booze Bombs dort bereits zahlreiche Fans erwarteten, die sie sogar um Autogramme baten. "Da sind wir wie Stars behandelt worden", erzählte die Sängerin.

Und auch einige lustige Anekdoten brachten die Musiker von ihrer Tournee mit. So begegnete ihnen in San Antonio beispielsweise ein junger Dresdener, der die Band bereits aus Deutschland kannte, es dort aber nie geschafft hatte, sich ein Konzert anzusehen. In Texas konnte er das nun nachholen.

Doch auch die Calwer müssen nicht traurig sein. Denn am 8. März veranstaltet die Band im Hirsauer Klosterkeller eine CD Release-Party, bei der auch zwei weitere Musikgruppen zu Gast sein werden.