Groß war die Freude bei Eberhard Herzog von Württemberg, als ihm Erika Heinz die Spende der Kelly Vereinigung für den Kinderplaneten in Tibet überreichte. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Spende: Grave P. Kelly Vereinigung freut sich auf weitere Berichte / Kinderdörfer haben sich entwickelt

Von Steffi Stocker

Vor zehn Jahren ist im tibetischen Amdo einer der Kinderplaneten der Grace P. Kelly Vereinigung (GKV) eingerichtet worden. Als Pate fungiert seither Eberhard Herzog von Württemberg.

Calw. Wenn er noch in diesem Jahr erneut nach Tibet in das Waisenhaus reist, hat er 10 000 Euro im Gepäck. Zur Verfügung gestellt wird dieses Geld von der GKV, die ihren Sitz in Calw hat.

Mutter verträgt Höhenluft nicht

Diane Herzogin von Württemberg, Prinzessin von Frankreich, die Mutter von Herzog Eberhard, hat seinerzeit das Haus in der Region Amdo auf rund 4000 Meter Höhe gestiftet.

"Da sie aber die Höhenluft nicht verträgt, bin ich eingestiegen", erinnerte der Adelige an die Anfänge seiner Patenschaft und den Bau des zweiten Hauses.

Nach deutschem Vorbild war sowohl im ersten tibetischen Kinderplaneten, dem Tatra-Projekt im Osten drei Jahre zuvor, wie auch in Amdo je ein Waisenhaus für zunächst 15 Kinder entstanden. "Inzwischen leben in den beiden Kinderdörfern mehr als 500 Waisen.

Die Schule des Kinderplaneten in Amdo wurde im vergangenen Jahr als beste des ganzen Distrikts ausgezeichnet, der groß ist wie halb Baden-Württemberg", fasste er die Entwicklung zusammen. War das Kinderdorf zu Beginn außerhalb eines Dorfes angesiedelt, so ist es jetzt Bestandteil einer Stadt, deren Einwohnerzahl mittlerweile bei 200 000 liegt.

Die jugendlichen Waisen können inzwischen auch Ausbildungen absolvieren. Herzog Eberhard erzählte, dass die jungen Leute aus dem Kinderplaneten vor allem für die Tourismusbranche begehrte Nachwuchskräfte seien.

"Sie profitieren von dem Projekt, in dem deutsche Studenten für ein halbes Jahr hospitierten und ihnen Englisch beigebracht haben", stellte der Pate fest.

Reisetermin wegen Dalai Lama verschoben

"Wir haben mit Herzog Eberhard einen empathischen Botschafter für unsere Kinderplaneten und freuen uns schon heute auf weitere Berichte von der Entwicklung", sagte GKV-Vorsitzende, ehe sie ihm die Spende überreichte.

Der Adelige wird die Reise nach Tibet im September antreten. Ursprünglich war sie für Juli vorgesehen, doch der Geburtstag des Dalai Lama in diesem Monat wird seinen Worten zufolge immer durch Unruhen begleitet, sodass er seine Reise verschoben hat.