Für die Eisenbahnüberführung bei Heumaden zahlt die Stadt nur, wenn die Hermann-Hesse-Bahn gebaut wird. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat nimmt Ausschreibungsergebnis zur Kenntnis / Ja zum Brückenbau unter gewissem Vorbehalt

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. Hermann-Hesse-Bahn und Altlast Tälesbach: Irgendwie gehört das doch zusammen. Das wurde auch wieder bei der Sitzung des Calwer Gemeinderats am Donnerstagabend im Hirsauer Kursaal deutlich.

"2018 könnten die Züge von Calw Richtung Stuttgart rollen, 2020 oder 2021 ist die Tälesbach-Deponie verdichtet. Was das alles die Stadt kosten wird, können wir erst dann sagen", betonte Oberbürgermeister Ralf Eggert. Dem Gemeinderat lag das Ergebnis der von der Bahn europaweit vorgenommenen Ausschreibung für die Sanierung der Tälesbachdeponien vor. Diese ist wie die Stadt sanierungspflichtig. Laut Ausschreibung entstehen Calw bei einer Gesamtsumme von rund 8,6 Millionen Euro Kosten in Höhe von rund 182 600 Euro. Wie die Rückvergütung des Auffüllmaterials, das, wenn überhaupt, nur zu einem zu vernachlässigenden Teil von Stuttgart 21 kommen wird, aber zu Buche schlägt, kann, so Eggert, derzeit noch niemand voraussagen.

"Und was passiert, wenn dann die Hermann-Hesse-Bahn wirklich, wie angestrebt, schon vor Abschluss der Sanierungsmaßnahme rollt. Gibt es da keine Beeinträchtigungen, wenn als vorbereitende Maßnahme für die Deponiesanierung die Bahnbrücke bei der Fuchsklinge verlagert werden soll"?, wollte Stadrat Hans Necker wissen. "Wohl nichts", antwortete Tiefbauamtsleiter Bernhard Dillner. "Die Brücke muss nur wegen der Verlegung des Tälesbaches umgelegt werden. Danach wird sie bis Ende des Jahres wieder aufgerichtet."

Dem Neubau der Eisenbahnüberführung bei Heumaden im Zuge der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn stimmte der Gemeinderat zu. Zu den im Jahr 2006 errechneten Kosten in Höhe von etwas mehr als 1,9 Millionen Euro müsste die Stadt 555 000 Euro zuschießen. Egal, wie sich das seither entwickelt hat. Es gibt von Seiten des Calwer Gemeinderats einen Vorbehalt: "Natürlich zahlen wir nur, wenn die Bahnlinie wirklich wieder aktiviert wird", betonte Oberbürgermeister Ralf Eggert.

Auch wenn der entsprechende Kreistagsbeschluss und die endgültige Zuschusszusage des Landes noch aussteht: "Wir sind aber auf einem guten Weg", betonte Joachim Bley vom zuständigen Landratsamt. Er geht davon aus, dass die Eisenbahnüberführung, die im Zuge des Neubaus der Umfahrung des Calwer Stadtteils vor etwa zehn Jahren beseitigt worden ist, im kommenden Jahr gebaut werden kann.