Wie die anderen Akteure überzeugten beim Jahreskonzert in der Aula auch die Musiker der Jugendkapelle. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtkapelle: Neuer Chef überzeugt beim Jahreskonzert / Nachwuchs sorgt für gelungenen Auftakt

Das erste Jahreskonzert unter der Regie von Stadtmusikdirektor Thomas Daub meisterten die Akteure der Stadtkapelle Calw bravourös.

Calw. Die Auswahl der in der Aula präsentierten Stücke stand unter dem Motto "Helden- und Sagenhaft". Entsprechend mutig und beherzt präsentierten sich der Nachwuchs aus dem Vororchester, die Jugendkapelle und das Orchester der Stadtkapelle. Unter der sicheren Führung des Diplom-Musikpädagogen Daub, dem seit Beginn des Jahres die musikalische Leitung der Kapelle und die Ausbildung des Nachwuchses im Vororchester und der Jugendkapelle obliegt, nahmen die Musiker ihr Publikum mit auf eine Reise in märchenhafte Fantasiewelten mit unerschrockenen Helden und abenteuerlichen Erlebnissen.

Bekannteste Maus

Zum Auftakt wagten sich die jüngsten Mitglieder auf die Bühne und widmeten sich mit dem "Mickey Mouse March" zunächst der wohl bekanntesten Maus der Welt. Es folgte "Old Mac Donald Had A Band", bei dem unterschiedliche Instrumente zu Wort kamen. Mit großem Applaus wurden die Jüngsten, die teilweise erst seit wenigen Monaten ein Instrument spielen, nach "Hard Rock Blues" von John Higgins verabschiedet. Mit überraschenden und humorvollen Elementen aus "A Good Start", einem heiteren Marsch von Luigi di Ghisallo, sorgte im Anschluss die Jugendkapelle tatsächlich für einen guten Anfang des zweiten Teils des Konzertabends. Frisch und unbekümmert spielten die knapp 20 Musiker ebenfalls unter Leitung von Daub. Sympathisch und informativ führten die beiden Nachwuchsmusiker Lars sowie Malte Storsberg durch das Programm mit bekannten Film- und Musicalmelodien. Dazu zählten Stücke aus "The Phantom Of The Opera", "Hercules", der Soundtrack "Accidentally in Love" aus dem Film Shrek II und "Raiders March" aus den 1980er Jahren, als Harrison Ford den Filmhelden Indiana Jones in "Jäger des verlorenen Schatzes" zum Leben erweckte.

Nach einer Umbaupause, in der der Förderverein die Gäste im Foyer bewirtete, erfüllte das rund 40 Mitglieder starke Orchester der Stadtkapelle die Aula mit dem Klang beeindruckender Originalkompositionen für symphonische Blasmusik. Auch hier zeigte sich, dass das Zusammenspiel mit dem neuen Stadtmusikdirektor harmoniert. Durch das Programm führte Felicitas Jahn. Der Einstieg gelang mit "New York Overture" von Kees Vlak, das den Zuhörern in musikalischen Bildern das pulsierende Leben der amerikanischen Metropole vermittelte. Mit "Kap Arkona" ging es auf die Insel Rügel und zur schillernden Gestalt von Klaus Störtebecker, dem legendären Piraten der Ostsee.

Alte Sage

Der Retter der Witwen und Waisen, "Robin Hood", kam in der Version von Michael Kamen zur Sprache, der die Musik zu der gleichnamigen Verfilmung mit Kevin Kostner in der Hauptrolle schrieb. "Man In The Ice" widmete sich der mumifizierten Leiche, die 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. In der Komposition von Otto M. Schwarz ließ die Stadtkapelle in dem symphonischen Werk den "Mann im Eis" musikalisch auferstehen.

Den abschließenden Höhepunkt bildete "Wildenstein", eine Komposition von Markus Götz, die auf einer alten Sage aus dem Südschwarzwald beruht. Dem Orchester gelang es überzeugend, die musikalisch modernen Elemente mit mittelalterlich anmutenden Klängen zu verbinden. Das begeisterte Publikum ließ die Akteure nicht ohne Zugaben gehen, bei denen auch die Nachwuchsmusiker nochmals in Aktion traten.