So könnte man die Calwer Nationalspielerin Stephanie Dannecker in Aktion sehen, wenn die Faustball-Europameisterschaft in Calw ausgetragen wird. Foto: Heuer

Doppel-Europameisterschaft hängt auch vom Gemeinderat ab. Viel Erfahrung.

Calw - Vom 25. bis zum 27. August könnte in Calw mit der Faustball-Europameisterschaft der Frauen und der U 21-Männer das größte sportliche Ereignis seit vielen Jahren stattfinden. Wenn die Stadt mitspielt.

Oder genauer der Gemeinderat der Stadt. In seiner Sitzung am morgigen Donnerstag soll dieses Gremium nämlich darüber entscheiden, ob dem Antrag des TSV Calw auf finanzielle Förderung und auch auf sonstige Unterstützung entsprochen wird. "Ohne Hilfen von Seiten der Stadt könnten wir dieses Ereignis nicht stemmen", so Faustball-Abteilungsleiter Thomas Stoll im Gespräch mit unserer Zeitung.

Gutes Verhältnis

Stoll pflegt ein sehr gutes Verhältnis zum Präsidenten der Deutschen Faustball-Liga (DFBL), Ulrich Meiners. Nachdem Deutschland in diesem Jahr wieder an der Reihe ist, die Europameisterschaft (EM) auszurichten, und die Faustballer in den Reihen des TSV bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Frauen im Jahr 2011 und bei der Herren-DM zwei Jahre zuvor unter Beweis gestellt hatten, dass sie solche Großereignisse organisieren können, klopfte Meiners bei Stoll an. Und dieser sagte bedingt "Ja".

Bedingt deswegen, erläuterte er unserer Zeitung gegenüber, weil drei Voraussetzungen gegeben sein müssen. 1. Die Faustball-Abteilung traut sich zu, den sportlichen Teil abzuwickeln. Das tut sie, wie Stoll unterstrich. 2. Der TSV Calw als mitgliederstarker Verein übernimmt das Catering und hilft auch sonst am Rande der Meisterschaft. Auch das wäre der Fall.

3. Die Stadt greift den Faustballern unter die Arme. Das eigene Spielfeld am Aischbach ist nämlich zu klein. Also müsste die EM im Stadion auf dem Wimberg durchgeführt werden. Und dazu müsste die Stadt aus Sicht der Faustballer kostenfrei Infrastruktur zur Verfügung stellen (Räume, Plätze, sonstige Flächen) und die Kosten für Genehmigungen, Erlaubnisse, Gebühren, Sicherheitswachen, Reinigung sowie Ähnliches übernehmen. Für die Anmietung und den Auf-, beziehungsweise Abbau der notwendigen Zusatztribüne soll überplanmäßig ein Zuschuss von 10.000 Euro gewährt werden. Die 3500 Euro, die der offizielle Empfang kosten wird, soll die Stadt ebenfalls übernehmen. Unterm Strich wären es insgesamt 20.000 Euro.

Im National-Trikot

Die die Stadtverwaltung zur Verfügung stellen würde. Aber die Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Thomas Stoll und seine Faustballkameraden sind gespannt, wie das Gremium entscheiden wird. Im Vorfeld weist er noch darauf hin, dass bei einer Doppel-Europameisterschaft in der Hesse-Stadt auch Calwer Spieler das deutschen National-Trikot tragen würden. Die in den vergangenen Jahren erzielten sportlichen Erfolge haben das möglich gemacht.