General Feldmann verlässt am 1. März das KSK. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Neujahrsempfang für Unterstützung aus Bevölkerung bedankt / Soldaten haben genügend Schutzengel

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. Für Brigadegeneral Heinz Josef Feldmann war es der letzte Neujahrsempfang als Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK). Ansonsten war alles wie immer. Gäste aus Politik und des öffentlichen Leben machten der in Calw stationierten Eliteeinheit der Bundeswehr ihre Aufwartung und bekundeten damit ihre Wertschätzung. Diese bedankte sich dafür.

In Person eben von Heinz Josef Feldmann, dessen Stunden beim KSK gezählt sind. Am 1. März ist für ihn dort Schluss. An welcher führenden Stelle des Heeres oder vielleicht auch international er dann eingesetzt wird, steht derzeit nicht definitiv fest. Deswegen wollte er sich beim Empfang am Mittwochabend in der Graf-Zeppelin-Kaserne. bei dem etwa 400 Gäste anwesend waren, dazu unserer Zeitung gegenüber nicht äußern. Das Bundesverteidigungsministerium muss darüber noch entscheiden.

Genau so, wie auch des Kommandeurs Nachfolger erst benannt werden muss. Dieser wird sich dann Herausforderungen stellen müssen, die, wie Feldmann in seiner Ansprache betonte, die Kommandosoldaten auch im laufenden Jahr bis an die Grenze ihrer Kräfte belasten werden. 602 Dienstreisen haben KSK-Angehörige im vergangenen Jahr angetreten, Übungen und Einsätze gar nicht mitgerechnet. In elf Ländern waren sie unterwegs.

Für ihren Chef das Wichtigste dabei: Kein einziger Soldat musste im Einsatz sein Leben lassen. "Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben anscheinend genügend Schutzengel", sagte er. Angehörige von befreundeten anderen internationalen Truppenteile hätten dieses Glück nicht gehabt. Wie auch zwei KSKler, die nach Unfällen im Straßenverkehr verstarben.

Seit elf Jahren ist das KSK jetzt in Afghanistan im Einsatz. Der Erfahrungsschatz, so Feldmann, den die Truppe dabei gewonnen hat, sei national unerreicht. Im Einzelnen konnte er darüber natürlich nicht berichten. "Wegen des Charakters des Verbands und der gewissen Brisanz, die dessen Aufgaben haben." Dazu zählen aber auch kleine Dinge, auf die er gerne einging. Zum Beispiel, dass Kinder der Hirsauer Grundschule jetzt zu Weihnachten den Soldaten in Afghanistan Postkarten geschickt haben. Oder der Oberreichenbacher Kindergarten eine essbare Krippe auf die Reise zum Hindukusch geschickt hat. Und auch Neubulacher Bürger an die Soldaten fern der Heimat gedacht haben. "Viele von uns haben hier in Calw und den umliegenden Orten eine Heimat gefunden. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken", so der KSK-Kommandeur. Besonders hatte er in diesem Zusammenhang die Unterstützung durch den Calwer Oberbürgermeister Ralf Eggert und Landrat Helmut Riegger hervorgehoben.

Feldmann bedankte sich auch für die Geduld, die die Bürger vor allem aus Calw mit seinen Kommandosoldaten immer zeigen. In diesem Zusammenhang ging er auf einen Vorfall ein, der im vergangenen August so manchen aufgeschreckt hat. Damals wurde, wie berichtet, am und im Gebäude der ehemaligen Lehrerakademie in der Schillerstraße geübt. "Man muss ja nicht nachts ausprobieren, wie laut eine Sprengung sein kann", meinte der baldige KSK-Ex-Kommandeur dazu.