In der "Integrierten Leitstelle" koordiniert unter anderem Bernhard Mann den Einsatz der Rettungsdienste und weiterer Hilfeleistungen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

"Integrierte Leitstelle" seit nunmehr zehn Jahren im Stammheimer Feld angesiedelt / Mehr als 20 000 Einsätze

Von Steffi Stocker

Calw. Seit nunmehr zehn Jahren ist im Stammheimer Feld die sogenannte "Integrierte Leitstelle" angesiedelt. Dort werden die Einsätze der Rettungsdienste, der Feuerwehr und die Krankentransporte koordiniert. Nicht zuletzt die zahlreichen Straßensperrungen wegen Baumaßnahmen stellen dabei die Verantwortlichen immer wieder vor Herausforderungen.

Denn sowohl bei den Einsätzen der Rettungswagen von Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Johanniter Unfallhilfe (JUH) als der Feuerwehr sind sogenannte Hilfsfristen einzuhalten. So sind in Baden-Württemberg zehn bis 15 Minuten festgeschrieben, in denen die Helfer vor Ort sein müssen. Schon die Topografie des Landkreises Calw, aber auch die erwähnten Sperrungen ziehen vor allem in den Ferien dann immer wieder Änderungen bei der Alarm- und Ausrückeordnung nach sich.

"Wenn es sich um mehrwöchige Abweichungen vom ursprünglichen Alarmplan handelt, erscheint ein zusätzliches Fenster auf unserem Bildschirm", erläutert die stellvertretende Leitstellenleiterin Jennifer Roggenbuck. Dieses werde manuell in das System eingespeist. Das passiert auch kreisübergreifend, wie Rainer Zillinger, Kommandant der Schömberger Feuerwehr am Beispiel Waldrennachs verdeutlicht. Wegen der Sperrung der Straße nach Neuenbürg übernahm beispielsweise die Wehr der Glücksgemeinde den Brandschutz dieses Ortes.

Die Wichtigkeit der Informationen über Baumaßnahmen an Straßen schätzt Zillinger wie der Calwer Stadtbrandmeister Dirk Patzelt ein. "Es gilt, adäquate Ausweichstrecken schon im Vorfeld zu finden", betont dieser und verweist auf die anstehenden Maßnahmen an der B 296 zwischen Calw und Hirsau sowie Ernstmühl und Bad Liebenzell.

Auch die Sperrung der Neubulacher Steige zeitigt ihre Auswirkungen, wird für Einsätze in den Orten auf der Höhe doch der Rettungsdienst aus Altensteig und Martinsmoos aktiviert. Schließlich muss der jeweilige diensthabende Disponent in der Leitstelle zeitnah reagieren können, wenn ein Notruf eingeht.

"Acht Rettungswagen sind in sieben Rettungswachen rund um die Uhr im Landkreis in Bereitschaft", unterstreicht Bernhard Mann. Mehr als 20 000 Einsätze für die Rettungsdienste sowie rund 1500 für die Feuerwehren würde es jährlich geben, nicht zu vergessen die Notarzteinsätze. In diese Zahlen sind Sturm- und Hochwassereinsätze noch gar nicht eingerechnet. "Tagsüber sind zusätzlich zehn Krankenwagen für Transporte im Einsatz, und über die GPS-Ausstattung aller Fahrzeuge können wir dann ungeplante oder kreisübergreifende Fahrten koordinieren", so Mann weiter.

Zudem alarmiert werden von der Leitstelle bei Bedarf die sogenannten Helfer vor Ort alarmiert, die die Hilfsfristen maßgeblich verkürzen, aber auch Technisches Hilfswerk, Rettungshundestaffel oder Notfallnach- und Notfallseelsorge. Außerdem sind mehr als 300 Hausnotrufe, 400 Brandmeldeanlagen und etliche Aufzugnotrufe mit der Leitstelle verknüpft. Auf fünf Bildschirmen kann der Disponent das Einsatzgeschehen verfolgen und Einsätze koordinieren.