Unmittelbar nach dem Start herrschte noch dichtes Gedränge. Schon nach knapp einem Kilometer hatte sich das Feld deutlich auseinander gezogen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikDeutsche Meisterschaft im Straßenlauf über 10 Kilometer in Bad Liebenzell sehr gut besetzt

Von Michael Stark

Für einen Tag stand die Kurstadt Bad Liebenzell ganz im Zeichen der Leichtathleten, und nicht nur die Sieger werden die deutsche Meisterschaft im Straßenlauf über 10 Kilometer in guter Erinnerung behalten.

"Es hat alles gepasst", freute sich Günther Henne aus Calw. Der Mann, der seit Jahren unter anderem auch den Hesselauf in Calw organisiert, konnte nach der Großveranstaltung richtig durchatmen.

Ja sie waren gekommen, die Stars der deutschen Langstreckenszene – und sie sind unter den Augen von vielen Zuschauern, die den Rand der Strecke säumten, ihrer Favoritenrolle auch gerecht geworden. Bei den Männern holte sich WM-Teilnehmer Arne Gabius vom LT Haspa Marathon Hamburg den Titel in 28:44 Minuten. Arne Gabius ist vielen Fans der württembergischen Leichtathletikszene noch aus seiner Zeit in Tübingen bestens bekannt.

Bei den Frauen setzte sich erwartungsgemäß die gebürtige Äthiopierin Fate Tola Geleto von der LG Braunschweig in 31:56 Minuten klar durch. Für Fate Tola Geleto ist es in diesem Jahr bereits der zweite nationale Titel über die 10 Kilometer. Den ersten hatte sie sich im Stadion auf der Bahn geholt.

Die Zuschauer waren gespannt darauf, ob es vielleicht Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) gelingen könnte, der Favoritin Paroli zu bieten. Sie konnte es erwartungsgemäß nicht ein. Erwartungsgemäß schon deshalb, weil die vielfache deutsche Meisterin im Frühjahr (nach ihrem Sieg beim Calwer Hesselauf) einer Fußoperation unterzogen hat, die eine länge Trainingspause nach sich zog. Dass sie als Zweiplatzierte mit ihrer Zeit von 32:59 Minuten schneller war, als bei ihrem Sieg im vergangenen Jahr, das allerdings überraschte schon.

"Wir sind natürlich froh, dass die Großen der Szene dabei waren", sagt Günther Henne. Daran ist auch der sportliche Wert der Veranstaltung zu messen. Für die Zuschauer war die Strecke in der Innenstadt mit Ziel im Kurpark ideal. Der Rundkurs war viermal zu durchlaufen, so dass die Zuschauer genügend Möglichkeit hatten, die Athleten zu sehen und sie anzufeuern. Bei den Frauen schaffte es Alina Reh vom TSV Erbach, in Bad Liebenzell als württembergische Läuferin fast schon eine Lokalmatadorin, in 33:35 Minuten als Drittplatzierte auf das Siegerpodest. Am Ende lag die U20-Läuferin sieben Sekunden vor Simret Restle-Apel (33:42/SV Grün-Weiß Kassel), der Zweitplatzierten des Vorjahres. Für Alina Reh bedeutete dies Gold in der U23-Wertung.

Arne Gabius machte die entscheidenden Meter gegenüber Amanal Petros (TSVE 1890 Bielefeld) und Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) erst in der vierten und damit letzten Runde gut.

"Das war ein spannendes Rennen", freute sich Langstrecken-Bundestrainer Jens Boyde, der einen souveränen Arne Gabius erlebte.

Auch der neue Deutsche Meister selbst war mit seinem Auftritt zufrieden, zumal er mitten in der Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon am 25. Oktober steckt und viele Trainingskilometer in den Beinen hatte.