Flüchtlingsheim: Gemeinderatsfraktionen spenden Geld / Auch Betreuer brauchen Ansprechpartner
Das war eine schöne Überraschung: Nicht nur, dass Vertreter aller Gemeinderats-Fraktionen zum Flüchtlingsheim auf dem Wimberg kamen, um sich vor Ort über die Einrichtung zu informieren. Es gab auch Geld.
Calw. 500 Euro aus den Reihen der Fraktionen – ein Betrag, den dann Oberbürgermister Ralf Eggert in Namen der Stadt kurzerhand verdoppelte. Den Spendenscheck nahm Günter Stricker vom Arbeitskreis Asyl dankend entgegen.
Enormes geleistet
"Sie haben die Herausforderung angenommen und Enormes geleistet", sagte der Calwer OB an den Arbeitskreis gerichtet, aber auch an die Adresse von Norbert Weiser vom Landratsamt, der gekommen war, um die Einrichtung vorzustellen und den aktuellen Stand darzulegen.
Der einfache im September 2015 in Betrieb gegangene Zweckbau beim Kreisberufsschulzentrum beherbergt derzeit 123 Menschen aus Syrien, Irak, Afghanistan sowie einigen afrikanischen Ländern und ist ein wichtiger Baustein der Flüchtlingspolitik des Kreises: "Wir sind einer der wenigen Landkreise, die keine Turnhallen beschlagnahmen mussten", sagte Sozialdezernent Norbert Weiser. Derzeit kämen in den Kreis Calw gar keine Flüchtlinge mehr, da andere Kreise noch "Nachholbedarf" (Weiser) bei den Übernahmekontingenten hätten.
Alltägliche Dinge
Auch wenn der Flüchtlingsstrom im Kreis Calw weitgehend abgerissen ist, mag Günter Stricker keine Entwarnung geben: "Jetzt geht die Arbeit erst richtig los."
Die meisten Asylbewerber wollen arbeiten, Deutsch lernen, vernünftig wohnen und sich integrieren, so Stricker. Dazu bräuchten sie aber Unterstützung, auch in alltäglichen Dingen wie zum Beispiel der Beantragung eines Führerscheins.
Auch für die ehrenamtlichen Betreuer sei es wichtig, klar definierte Ansprechpartner bei den Behörden zu haben, Doppelstrukturen sollten möglichst vermieden werden. Informationen und Kontakt zum Arbeitskreis Asyl im Internet auf http://ak-asyl-calw.de.
