Eine schwierige Entscheidung für den Ortschaftsrat: die beiden Bäume auf dem Friedhof werden gefällt. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat Ringingen auf Ortsbegehung / Schwere Entscheidung/ Erhalt der Hecke thematisiert

Burladingen-Ringingen (eb). Kaum ein Thema wird in Ortschaftsräten so emotional diskutiert wie Friedhofsangelegenheiten. So auch in Ringingen, wo das Fällen zweier Bäume Dauerthema ist.

So trafen sich die Räte also auf dem Friedhof, um einen Knopf an das Thema, nach Aussage von Ortsvorsteher Dieter Arnold schon 20 Jahre alt, zu machen. Schade nur, dass zu diesem öffentlichen Friedhofsbegang keiner der Gegner oder Befürworter der beiden den Friedhof prägenden Bäume erschien.

Ungeachtet dessen attestierte der Ringinger Ortschaftsrat der Friedhofsanlage ein gutes Aussehen und angemessene Pflege. Die Verfugung des Natursteinbelages in der Friedhofshalle wurde ausgebessert und im Bereich des Rasengrabfeldes verhindern nun Gitter, dass der Bereich der Grabstätten ständig überlaufen wird.

Auch mit der angestrebten Neuordnung der Grablegen herrschte Zufriedenheit. Die neuen Grabfelder wurden vom Bauhof schön angelegt und die Neuordnung trägt dem Trend zu Urnengräbern Rechnung. Die Errichtung von Urnenstelen wurde kurz angerissen, sie werden wohl wie überall kommen. Soweit die Einigkeit, die aber beim Sein oder Nichtsein der beiden Bäume auseinander driftete. Es handelt sich um zwei große Bäume, die den Friedhof prägen, aber naturgemäß im Herbst die Blätter auf die Gräber fallen lassen. Nicht nur das, ihre Wurzeln heben die Grabeinfassungen und Grabsteine und beeinträchtigen deren Standsicherheit.

Dass die Angehörigen für die Instandsetzung anfallende Kosten nicht tragen wollen und an die Ortschaftsverwaltung weiterreichen, ist verständlich. Ortsvorsteher Dieter Arnold zeigte sich bei diesem Thema sichtlich genervt. Der eigentliche Fehler wurde aus seiner Sicht in der Vergangenheit gemacht, als man unter den beiden Bäumen ein Grabfeld ausgewiesen hat. Er sprach sich für das Fällen der Bäume, "so weh es auch tun mag", aus. Eine Entscheidung fiel erst im Sitzungssaal: Mehrheitlich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen beschloss der Ortschaftsrat die Fällung der Bäume.

Thematisiert wurde auch der Erhalt der Hecke vor der Friedhofsmauer entlang der Straße nach Salmendingen. Ins Alter gekommen, verdeckt sie die desolate Mauer nur noch mühsam. Nimmt man sie weg, muss die Mauer teuer saniert werden. Der Gedanke, die Mauer durch einen Zaun zu ersetzten, fand keinen Gefallen. Gefunden wurde ein Kompromiss. Die Sanierung der Friedhofsmauer soll abschnittsweise in Angriff genommen werden, gleichlaufend die Rodung der alten Hecke.