Dieses marode Haus in der Burladinger Kirchgasse hat eine lange Geschichte. Foto: Unmuth Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorgänger-Gebäude in Kirchgasse brannte im Dreißigjährigen Krieg ab

Von Helmut Unmuth

Burladingen. Es schmerzt alteingesessene Burladinger immer wieder, wie manche Gebäude in der Stadt verfallen und sich unhaltbare Zustände ergeben. Ein Beispiel ist ein altes Haus in der Kirchgasse.

Es stand nach dem Tod der letzten Besitzerin im Jahr 1998 länger leer. Die neuen Besitzer haben in den vergangenen Jahren zwar umgebaut, saniert, renoviert und manches abgebrochen, dennoch zerfiel das Gebäude weiter, so dass es am Ende Menschen und Fahrzeuge gefährdete.

Erst wurde eine Ampelregelung eingeführt, mittlerweile ist die Straße gesperrt und es wurde eine unmögliche Umleitung eingerichtet.

Die Geschichte des Gebäudes ist interessant. Auf dem Platz stand früher das Haus von Hans Rueß, das im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt ist. Der Platz war vor 1662 fürstenbergisches Lehengut, der dazugehörige Garten am Nähberg war bis 1790 Lehen des Klosters Stetten. Melchior Rueß war 1662 Eigentümer des Hauses, 1766 kam Melchior Dieth zu dem Haus. Er war Bäcker und Schnapsschenk, 1797 durfte er oberhalb seines Hauses eine Scheune von "34 Schuh im Geviert" bauen. Noch um 1850 befand sich dort eine Schnapsbrennerei. Mit Joachim Dietrich kam 1831 das Geschlecht der Dietrich auf das Haus.

Von ihren 17 Kindern leben damals noch 13

Ein Nachkomme mit dem Namen Joachim heiratete 1888 Stefanie Rist. Diese beiden konnten am 18. August 1938 goldene Hochzeit feiern. Von ihren 17 Kindern lebten damals noch 13, die heute noch viele Nachkommen haben.