Zum Auftakt der Einweihung feierten Helfer und Gäste einen Gottesdienst. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendwerk: Nutzungskonzept wird gemeinsam erarbeitet / Geld aus unterschiedlichen Töpfen

Von Annette Selter-Gehring

Begegnung braucht einen Raum, wo sie stattfinden kann. Im Keller des Hauses der Kirche wurde in vielen Stunden Eigenleistung unter der Regie des Evangelischen Jugendwerks im Bezirk Calw ein solcher geschaffen.

Calw. Der Raum soll Schülern, Konfirmanden, Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern Platz bieten. "Mut brauchte es", betonte Karl Beck, Vorsitzender der Bezirkssynode und des Kirchenbezirksausschusses bei der Einweihung. Schon als 2011 das Haus der Kirche in der Badstraße bezogen wurde, gab es erste Überlegungen, hier einen solchen Treffpunkt einzurichten, die aber zunächst hinten angestellt wurden.

Großer Arbeitsaufwand

Als Jugendreferentin Anja Roller das Projekt in Angriff nahm und ihre Pläne vorlegte, sei für alle Verantwortlichen klar gewesen, dass das Vorhaben nun in Angriff genommen werden sollte. "Auch wenn die Finanzierung noch nicht stand", so Beck, der die Bemühungen von Stefan Kirchner, Kirchenbezirksrechner und Leiter der kirchlichen Verwaltungsstelle, hervorhob, der Gelder aus unterschiedlichen Töpfen für den Aus- und Umbau locker machen konnte.

Angesichts der räumlichen Gegebenheiten wurde schnell deutlich, dass Kosten und Arbeitsaufwand sich nicht in ein paar Eimern Farbe sowie einigen samstäglichen Arbeitseinsätzen erschöpfen würden. Vor allem der Brandschutz erforderte aufwändige Maßnahmen. Neben Roller, die mit dem gelernten Schreiner und ehrenamtlichen Mitarbeiter Matthias Schumacher einen verlässlichen Helfer an ihrer Seite hatte, Finanzchef Kirchner und Architekt Albrecht Volle, dem die Bauaufsicht oblag, habe man an den Schlüsselstellen die richtigen Personen gehabt, so Beck.

Am Ende waren es fast 600 Stunden, die jugendliche und erwachsene Helfer einbrachten. Sie halfen beim Ausräumen, Müll und Schutt entsorgen, Boden verlegen, Streichen und vielem mehr. Reichlich Arbeit und Dreck machte das Abschlagen der alten Decke, die nicht den erforderlichen Brandschutzauflagen entsprach. Umgebaut und saniert wurde auch der Hauszugang von der Kellertreppe über einen langen Flur zum neuen Jugendraum.

Zahlreiche Helfer

Zum Auftakt der Einweihung feierten Helfer und Gäste einen Gottesdienst mit Jugendpfarrer Sebastian Steinbach, der die Hoffnung äußerte, dass der Raum für seine Nutzer zu einem vorübergehenden Zuhause werde, an dem sich Gott finden lasse. Jugendreferentin Anja Roller, die sich freute, dass viele Gäste zur Einweihung gekommen waren und den Raum fast bis auf den letzten Platz füllten, dankte neben den zahlreichen Helfern und den beteiligten Handwerkern dem Kirchenbezirk, der "zu seinem Wort gestanden" und den Umbau unterstützt habe. Der Raum trägt dazu bei, die Leitsätze des Evangelischen Jugendwerks Glaube leben, Gemeinschaft erleben und Erfahrungen machen, mit Leben zu füllen, so Calws Pfarrer Dieter Raschko.

Mit der Schaffung der vier neuen Wände für die Jugendarbeit ist aber erst ein Anfang gemacht. Ein Konzept, was hier stattfinden soll, wird gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern erstellt.