Ortstafel-Diebe müssen in Killer künftig höher hinaus. Das begehrte Schild wurde um einige Zentimeter nach oben gerückt. Foto: Rapthel-Kieser

Serien-Killer-Klau: Schild wird von Straßenmeisterei nach oben gerückt.

Burladingen-Killer - Den Schilderdieben in Killer hat die Straßenmeisterei des Landratsamtes den Brotkorb jetzt höher gehängt: Das Ortsschild wurde am Freitag um einige Zentimeter nach oben gerückt.

"Wir machen das rund zwei bis dreimal im Jahr", meinte einer der Straßenmeisterei-Mitarbeiter schulterzuckend zu Thema "neue Schilder in Killer aufstellen". Immer wieder fehlt an verschiedenen Stellen das Ortsschild, immer wieder muss Ortsvorsteher Josef Pfister Anzeige erstatten und mit einer verkehrsrechtlichen Anordnung neue Ortstafeln beantragen.

Der "Rattenschwanz an Verwaltungskram", den der diebische Serien-Killer-Klau zur Folge hat, ist für Pfister nur noch nervtötend und längst nicht mehr komisch. Dass Zeitungen und Fernsehsender sich dem Thema immer wieder widmen, hält er auch nicht für hilfreich. "Danach fehlen immer wieder ein paar Tafeln" beschwert er sich über das unliebsame Medieninteresse. Die letzte diebische Schilderattacke erfolgte im August, als die Killer-Liebhaber zwei Schilder an der B 32 mitgehen ließen und das dritte in Richtung Ringingen schon halb abgeschraubt hatten, bevor sie offensichtlich gestört wurden. Erwischt hat man allerdings noch nie jemanden.

International beliebt

Dabei ist die Ortstafel anscheinend international beliebt. Recherchen Pfisters ergaben, dass sogar ein Schilderhändler im US-Bundesstaat Arizona den kriminell-originellen Dorfnamen per Internet im Angebot hatte. "Ortsteil Burladingen" stand unter der Ortsbezeichnung. "Eindeutig von uns", attestierte der Rathauschef des Teilortes damals. Ein anderes Schild tauchte in Bietigheim-Bissingen auf, wurde brav zurück erstattet.

Die Abendschau des SWR widmete dem Schilderklau in Killer am 1. September einen zweieinhalbminütigen humorigen Beitrag. Unterlegt mit der Filmmusik zu Pink Panther zoomte die Kamera auf die Ortstafel und ließ Ortsvorsteher Josef Pfister und einige Einwohner ausführlich zu Wort kommen. Pfister vermutete im Interview, dass viele der Schilder wohl in Übersee landen, denn in der Urlaubszeit beobachte man auch immer wieder Amerikaner, die sich mit Cowboyhut vor dem Ortsschild fotografieren lassen.

Die Schilderdiebe müssen künftig jedenfalls etwas höher hinaus wenn sie das plakative Killer in weite Ferne entführen wollen.