Längst ist das sBurladinger Narrenspiel zu einer beliebten Fasnet-Tradition geworden. Im Zentrum steht die Aufführung in der Josengasse. Foto: Pfister

Alte Fasnet-Tradition lebt zum elften Mal wieder auf. über 200 Teilnehmer im Einsatz. Dorfpoet kommt bestens an.

Burladingen - Die Narrenzunft Nautle feierte am Samstag das elfte Fasnetsspiel nach seiner Wiederbelebung. Den ganzen Tag über waren die "Hauzeglader" – über 200 Bräute, Bräutigame, Kassenbuben und Musikanten – unterwegs.

Am Morgen traf sich die große Fasnetsspielgesellschaft bereits um acht Uhr im Cafe Roder zum Frühstück. Das verbindet, stärkt für den Tag. Zunftmeister Josef Entreß begrüßte, Fasnetsspielleiter Hubert Pfister instruierte und Joachim Gerlach trug den traditionellen Brautspruch vor, in dem er die einst zahlreichen Wirtschaften der Stadt in Erinnerung rief: "Im Reichsadler ischt’s heit au nemma sche, statt was zum Saufa griagscht do jetzt a Wäschmasche".

Die Burladinger Lumpenkapelle gab noch eine Gesangseinlage, dann ging es los. In 13 Gruppen waren die Hauzeglader in der ganzen Stadt verteilt unterwegs. In vielen Häusern wurden sie fürstlich bewirtet, und mancher wagte ein Tänzchen. So auch Karl-Wilhelm Röhm, neben Andreas Glück und Klaus Käppeler Kassenbub und Landtagsabgeordneter. Sie luden zur Hochzeit ein, die "Hauzegscheke" nahmen sie nach alter Tradition gleich mit.

Währenddessen zogen die Fasnetsspieler zur Bühne und stellten das Bühnenbild, ehe Friseur Konny Maier aufgesucht wurde, der die falschen Bärte anklebte. Ab 14.30 Uhr zogen die Gruppen mit allen Lumpenkapellen vom Zoller hin zum Theaterwagen.

Das Spektakel begann mit dem Läuferspruch von Johannes Leibold, der nichts ausließ. Auch er hatte sich unter anderem die Wirtschaften der Stadt zum Ziel gemacht: "Ond nommol a Neueröffnung isch en Sicht, s’Waldhorn kriag wieder a nuis Gsicht. Ma munklet jo, aber mi goht’s nix a, des gäb a bayrisch-türkisch Restaurant. Do geits noch an Schweinshaxadöner knusprig und edel, gfüllt ena riese Semmelknödel. Morum au it, semmer mol frauh, ma ka wieder ge eikeira gau."

Dann wurde auf dem Wagen "Der Dorfpoet" gespielt. Schustermeister Leistenhuber hatte mal wieder etwas tiefer ins Glas schaut und in dem Zustand ein Gedicht zum Empfang des Fürsten zugesagt. Dann sollte auch seine Tochter Vevi die Festjungfer werden. Die weit über 500 Besucher waren begeistert von dem, was sich da abspielte. Dann gab es das Gruppenbild wie es schon seit über hundert Jahren Tradition ist, die "Hauzegscheke", bestehend aus Eier und Speck, wurde in die Pfanne geschlagen und kostenlos an die Besucher ausgegeben. Anschließend ging das närrische Treiben in der Zunftstube, auf der Straße, in Besenwirtschaften und zahlreichen privaten Stuben noch lange weiter.