Waldolympiade: 84 Sechstklässler erobern die Hohe Wacht
Von Erika Rapthel-Kieser
"Nico, Nico, Nico", feuern die Sechstklässler ihren Kameraden an. Er sägt um die Wette, um Punkte für seine Gruppe bei der Waldolympiade zu sammeln. 84 Burladinger Schüler maßen gestern ihre Kräfte und testeten ihr Wissen.
Burladingen. Die Waldolympiade findet seit 2001 einmal jährlich im Sommer statt, immer im Waldgebiet hinter dem Schulzentrum in der Hohen Wacht. Und die Zwölfjährigen sind, so berichtet es Konrektor Hans-Toni Schmied, mit Feuereifer dabei. "Das können wir in zig Unterrichtsstunden so nicht rüberbringen", ist der Pädagoge überzeugt. Denn im Wald haben die zehn Mitarbeiter der Forstverwaltung an acht Stationen den Sechstklässlern knifflige Aufgaben gestellt.
Und so schlagen sich die Gruppen mit festen Schuhen und Feuereifer durchs Unterholz, müssen im Wettlauf mit der Stoppuhr Holz stapeln, mit dem Fachmann Baumstämme sägen oder an der Silhouette die Tiere des Waldes erkennen.
Mit Seilen abgeteilt ist ein Gebiet, in dem die Schüler erkennen müssen, was nicht in den Wald gehört. Die Cola-Flasche natürlich, die Kartoffel, der Kaktus und der Betonstein auch nicht. Aber wer erkennt, dass auch der Fichtenzapfen an der Buche völlig falsch ist?
An einer anderen Station geht es darum, Gesteinsformationen zu erkennen, die Gesteinsart und ihr Alter zu bestimmen. An einer anderen gibt es ein Ratespiel rund um die Insekten des Waldes. Wofür welches Holz verwendet werden kann, lernen die Zwölfjährigen ein paar hundert Meter weiter.
Die Gruppen wurden per Los bunt zusammengewürfelt. Da gilt es erst mal, sich als Team zusammen zu finden. "Schwerpunkt ist die Gruppenarbeit und das Erspüren des Waldes", kommentiert Forstdirektor Hermann Schmidt die Aktion. Auch Konrektor Schmied ist sich sicher: "Ich glaube, dass die Schüler nach so einem Tag mit anderen Augen durch den Wald gehen."
