Feuerwehr: Führungsstabes der Wehren im Zollernalbkreis übt in Burladingen einen mehrtägigen Stromausfall

Was passiert eigentlich, wenn in Burladingen für mehrere Tage der Strom ausfällt? Diesen Ernstfall hat der Führungsstab der Feuerwehren im Zollernalbkreis am Dienstag in einer komplizierten Übung im Burladinger Feuerwehrhaus durchgespielt.

Burladingen. Katastrophenmeldungen jeder Art sind fast schon zur täglichen Nachricht geworden. Katastrophen, die den Hilfskräften alles abverlangen. Nur durch eine straffe und gut eingespielte Koordination können die verschiedenen Hilfskräfte gezielt zum Einsatz kommen.

Für solche Fälle besteht im Zollernalbkreis ein Führungsstab für die Feuerwehren, in dem auch Vertreter des Technischen Hilfswerkes und des Deutschen Roten Kreuzes vertreten sind. Sinn und Zweck dieses Führungsstabes ist die Unterstützung der Einsatzleiter durch die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern. Dadurch soll ein schnelleres und gleichzeitiges Bearbeiten mehrerer Entscheidungen erreicht werden.

Kreisbrandmeister Stefan Herrmann sieht durch diesen Führungsstab, der unter seiner Leitung monatlich bei wechselnden Feuerwehren übt, den Zollernalbkreis für Katastrophenfälle gut aufgestellt.

Im Einsatz bei diesen Übungen ist auch der "Abrollcontainer Führungsstab", der bei der Feuerwehr Balingen stationiert ist, aber im Ernstfall an jedem Ort einsetzbar ist. Im Container sind alle erforderlichen Gerätschaften zur Darstellung der jeweiligen Lagen im Katastrophengebiet enthalten. Sogar ein Zelt steht bereit, falls keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden sind.

Szenario für die Übung am Dienstagabend im Feuerwehrhaus Burladingen war ein flächendeckender Stromausfall im Zollernalbkreis mit einer prognostizierten Dauer über mehrere Tage. Ausgangspunkt dafür war eine Übung des Verwaltungsstabes im Landratsamt, unter dessen Regie im Ernstfall ein solches Szenario gelöst würde.

Es wurde eine Strategie entwickelt, nach der die Bevölkerung umfassend informiert und versorgt werden muss. Insbesondere ist nicht nur der Betrieb der Krankenhäuser und der ärztlichen Versorgung sicher zu stellen, sondern auch der der Pflegeheime und der vielen Patienten in häuslicher Pflege.

Aufgabe des Führungsstabes war es nun, diese Strategie mit den zur Verfügung stehenden Kräften umzusetzen. Unterstützt wurde er durch Sicherheitsingenieur Dominic Gißler als Coach, der auch die Rolle des Verwaltungsstabes des Landratsamtes übernahm.

Arbeitsgruppen arbeiten die einzelnen Maßnahmen aus

In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden dann die einzelnen Maßnahmen ausgearbeitet. Keine leichte Aufgabe, denn ohne Strom geht eben fast gar nichts. Die Kliniken verfügen zwar über Notstromaggregate, aber auch denen geht über einen so langen Zeitraum der Sprit aus. Der wiederum kann nicht an der nächsten Tanke geholt werden, denn ohne Strom läuft auch keine Zapfsäule.

Auch die von ihren Instrumenten abhängigen Patienten in häuslicher Pflege müssen versorgt werden.

Und das war auch nur ein Teil der schwierigen Aufgaben, die die Teilnehmer der Übung lösen mussten. Nach rund zwei Stunden erfolgte die Abstimmung im Gesamtstab, um die Befehlsausgabe an die entsprechenden Einsatzeinheiten abzustimmen. Die Abstimmung wurde rege und sehr intensiv diskutiert. Teilweise kamen kontroverse Sichtweisen auf. Die Feuerwehrfrau und die 39 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis nahmen die Aufgabe sehr ernst. Das bereitgestellte Bauernvesper war ein kleiner Lohn für die nervige Lösung großer Probleme.