Die Hausener Krippenbauer bauen derzeit ihre Ausstellung im Nikolausheim auf. Kitsch ist hier streng verboten. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Dieses Jahr wird die Schau im Nikolausheim kleiner, aber feiner / Auch Sechsjähriger stellt aus

Die Krippenbauer sind fast fertig. Seit Anfang Oktober bauen sie im Hausener Nikolausheim für die Krippen-Ausstellung vom 20. Dezember bis 10. Januar auf. Die Lebendigkeit der Darstellungen und die Liebe fürs Detail bei den Stücken faszinieren.

Von Hubert Pfister

Burladingen-Hausen. Alle zwei Jahre findet in Hausen die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Krippenausstellung statt. Der Krippenbauer arbeitet das ganze Jahr, seit 3. November aber sind Albert Mauz und sein Sohn Patrick, Thomas und Anton Kuster, Hans Egle und Wilfrid Puschmann mit dem Aufbau im Nikolausheim beschäftigt. Einmal die Woche sind sie im Nikolausheim und wenn es sein muss, auch am Wochenende. Unter der Woche arbeiten sie zu Hause.

Am Samstag, 20. Dezember, öffnet die Ausstellung und bis dahin ist noch viel zu tun. Auf zwei Etagen sind Krippen verschiedenster Stilrichtungen ausgestellt, Zeugen tiefer Gläubigkeit und Traditionspflege.

Doch die Krippenbauer befassen sich nicht nur mit der Geburt Jesu. Nein, so der Vorsitzende der Krippenbauer Albert Mauz, "es findet auch ein Leben drum herum statt". Und dabei legen sie viel Wert auf die Details. In diesem Jahr liegt der Fokus auf der Botanik. Auffallend viele Bäume sind zu sehen. Die Einzelanfertigungen werden aus Weinreben hergestellt, an denen Blattwerk vom Hirschheiderich oder aus Oregano aufgeklebt wird - eine akribische, aber faszinierende Arbeit.

Wie kommt man auf solche Ideen? "Man muss selbst kreativ werden, auch mal was ausprobieren", so Mauz. Ein ganzes alpenländisches Dorf aus der Hand eines Krippenbauers ist zu sehen. Und auch das Bergdorf ist um einige Bereiche angewachsen. Es hat nun neuerdings eine Burg und soll kurz vor der Eröffnung mit über 80 Figuren bestückt werden.

Neue Ruine wird gezeigt

Neu sind auch einige dreidimensionale Bilder wie etwa "Der betende Jesus am Ölberg" oder "Jesus und die Samariterin". Völlig neu entstanden ist ebenso eine Ruine.

Es waren schon über 60 Krippen ausgestellt, dieses Jahr sind es aber nur knapp 50. Damit will man dem Besucher mehr Platz lassen und dafür noch mehr Wert auf Details legen. Auch Gastaussteller sind dabei und über einen freuen sich die Hausemer ganz besonders: Der sechsjährige Heiko Ruff aus Hausen hat seine erste Krippe gebastelt und die wird freilich auch zu sehen sein. "Ein Silberstreif am Horizont", meint Hans Egle angesichts der Nachwuchssorgen, die die Krippenbauer haben. Neben der Eröffnung findet auch an Dreikönig eine Veranstaltung statt, die von Musiker "Olle" mitgestaltet wird. Dass an den Öffnungstagen die Logistik nicht zu kurz kommt, also reichlich Kuchen und viele Helfer da sind, darum kümmert sich Uli Pahl.

Bei der Zusammenstellung der Krippen-Ausstellung werden strenge Maßstäbe angesetzt. "Kitsch wird nicht akzeptiert", so der Vorsitzende Albert Mauz. Seit über 50 Jahren wird so verfahren. Anfänglich noch alljährlich unter dem damaligen Pfarrer Warter hat die mittlerweile in privater Regie alle zwei Jahre stattfindende Krippenausstellung einen Ruf erlangt und lockt stets rund 3000 Besucher an. Abendführungen sind möglich, Anmeldungen werden unter 07475/8457 entgegengenommen.