Das Verbotsschild steht seit dem 1. Dezember am Schafstall in Hausen im Killertal. Wer auf dem Ehresfeld spazieren gehen will, muss jetzt erst die Serpentinen hochlaufen. Foto: Rapthel-Kieser

Protest mit Kot und toter Katze gegen Waldweg-Sperrung? Jäger in Hausen erstatten Anzeige.

Burladingen-Hausen - Einen Tag, nachdem die Forstverwaltung an der Brücke hinter dem Kleintierzüchter-Heim in Hausen ein Verbotsschild angebracht hat, haben die Jäger Ronny Scheu und Raphael Rädle an der Futterhütte in ihrem Revier im Ehresfeld am Kohlwald einen erschlagenen rot-getigerten Kater gefunden.

Scheu und Rädle haben Anzeige wegen Vergehens gegen das Tierschutzgesetz erstattet, die Polizei war vor Ort und hat den Vorfall aufgenommen. "Das ist schon eine krasse Aktion", kommentiert der 45-Jährige Scheu den Vorfall und lässt keinen Zweifel: Er und die drei anderen Jagdkameraden, die sich diesen Jagdbogen und die Benutzung der Futterhütte teilen, nehmen das persönlich und sehen einen Zusammenhang mit dem Verbotsschild, das die Forstverwaltung einen Tag zuvor auf ihre Anregung hin anbrachte.

Denn das Schild, das nur Jägern, Landwirten und Forstleuten mit ihren Fahrzeugen die Durchfahrt gestattet, ist wohl nicht unumstritten. Zuerst hatten sich die Grünröcke an die Ortsverwaltung gewandt und darum gebeten, ein anderes Verkehrsschild, das die Durchfahrt verbietet und etwas weiter oben auf der Hochfläche steht, nach vorne an die Brücke zu verlegen. Der Ortschaftsrat Hausen lehnte dies mehrheitlich ab.

Die Jäger, das betonten Scheu und Rädle, haben überhaupt nichts gegen Spaziergänger, Wanderer, Hundehalter die ihren Hund ausführen, oder Menschen die sich am Bänkle ihrer Futterhütte mal ausruhen. Sie wollen aber keinen Verkehr und keine Schnellfahrer auf dem Schotterweg. "Da wurde zwischen Hausen und Onstmettingen durchs Revier gerast, im Sommer flog so viel Staub, da haben Sie die Straße nicht mehr gesehen", berichtet Rädle.

Autolärm und Staubwolken drängen aber das Wild in den Wald und wenn es dann zu Wildverbiss kommt, müssen die Jäger dafür aufkommen. "Rehe müssen alle zwei Stunden essen", klärt Scheu auf "und wir sind froh, wenn sie das vor allem auf den Wiesen und am Waldrand tun". Eine Argumentation, der sich auch die Forstverwaltung anschloss und am 1. Dezember ein Schild vor der Steigung unten an der Brücke anbrachte. Am gleichen Tag stellten die Jäger fest, dass sich jemand neben ihrer Futterhütte erleichtert hatte und beseitigten den Kot. Einen Tag später lag der rot getigerte erschlagene Kater auf der Bank vor der Hütte. Dass das Tier überfahren wurde, schließen die erfahrenen Waidmänner aus.

"Dem hat jemand aus nächster Nähe brutal den Kopf eingeschlagen", attestiert Rädle, der selber zwei Katzen hält und schätzt, dass der Kater etwa drei Jahre alt war. Er war nicht kastriert, auch nicht gechipt oder tätowiert. Die Jäger wollen dem brutalen Statement aber auf den Grund gehen, herausfinden, wem das Tier gehörte, wer seinen Kater vermisst. Dann könnte man, so hoffen sie, vielleicht herausfinden, wer ihm das angetan hat.

Außerdem wollen die Waidmänner in ihrem Revier die Augen offen halten. Sie informieren sich ab sofort gegenseitig, wann und wie lange sie dort unterwegs sind. Wer Hinweise dazu hat oder wer seinen rot getigerten Kater vermisst, kann sich beim Polizeiposten Burladingen unter 07475/950010 melden.