Bei vielen Gauselfinger Senioren fest im Kalender verankert: Das Mittwochscafé im kleinen Gemeindesaal von St.-Peter-und-Paul. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Mittwochstreff im Gauselfinger Gemeindesaal ist längst eine Institution / Oft kehren Wandergruppen ein

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen-Gauselfingen. "Kommt, setzt euch hier her, wir haben euch einen Platz frei gehalten und Himbeertorte gibt es auch noch", werden die neu ankommenden Senioren im kleinen Pfarrsaal von St. -Peter-und-Paul in Gauselfingen fröhlich begrüßt. Es ist Mittwochscafé.

Man kennt sich, man kommt hier regelmäßig zusammen und genießt ein paar Stunden in netter Atmosphäre. Das Mittwochscafé, von ein paar rührigen Frauen aus der Gemeinde betrieben, ist längst eine Institution, der Erlös der vergangenen Jahre floss komplett in die Außenrenovierung der Kirche. "Das sind zwar immer kleine Beträge, aber Kleinvieh macht auch Mist", freut sich die Initiatorin Edith Pfister. Die 75-Jährige hat das Mittwochscafé vor vier Jahren ins Leben gerufen. Ihre Idee war damals, mit Kuchen-Kaffee- und Getränkeverkauf auf einfache Weise ein bisschen etwas zur Außenrenovierung der Kirche beizusteuern.

Die Verschönerung der Kirche und des Gemeindehauses wurde inzwischen abgeschlossen, aber das Mittwochscafé ist aus dem Terminkalender vieler Gauselfinger Senioren nicht mehr wegzudenken. Und die Initiatorin Edith Pfister und ihr Team von sieben weiteren Frauen freuen sich über den Erfolg.

"Unsere Kuchen sind berühmt", sagt Pfister, "mir liegt das im Blut, ich bin ja eine Wirtstochter." Die ehemalige Inhaberin des Gauselfinger Wiesental achtet darauf, dass die Tische mit Kerzen und Blumen immer hübsch dekoriert sind, damit sich die Gäste des Mittwoch-Cafés auch wohlfühlen.

Jeden Mittwoch sind es drei andere Frauen, die die Bewirtung übernehmen. Sie bringen ihre selbst gebackenen Kuchen mit, stiften den Kaffee und leisten den Besuchern, die sie inzwischen fast alle persönlich kennen, Gesellschaft.

Manchmal sind es bis zu 40 Gäste, die sich mittwochs im Pfarrsaal ein Stelldichein geben. Oft, so sagt Pfister, kommen auch größere Wandergruppen aus der Umgebung zum Einkehren. Eine Gruppe aus dem Killertal schaut immer mal wieder herein und einige Jahrgänger aus Gauselfingen sind regelmäßig zu Gast in St.-Peter-und-Paul. Die Gruppen melden sich vorher an, damit die Gemeindedamen vorbereitet sind und der Kuchen und die Torten nicht ausgehen. Und die rührigen Frauen haben erst unlängst bewiesen, dass sie auch größere Veranstaltungen stemmen können und richteten nach einer Beerdigung den Leichenschmaus aus. "Wir sind ein wunderbares Team", schwärmt Edith Pfister über die Frauengruppe. "Die Jüngste ist 69, sonst sind wir alle schon über 70 Jahre alt." Aber ans Aufhören denken sie alle nicht. Das Mittwochscafé soll es noch lange geben.