Stolz können die Hausener auf ihre neu gestaltete Ortsmitte mit Rathaus, Regenahäusle und Brunnen sein, an der weiteren Verbesserung muss allerdings noch gearbeitet werden. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Durchwachsene Bilanz von Ortsvorsteher Erwin Staiger / Jahresrückblick im Ortschaftsrat / Weniger Interesse an Veranstaltungen

Von Rainer Eule

Burladingen-Hausen. Bilanz mit Licht und Schatten: Ortsvorsteher Erwin Staiger blickte in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates auf das Jahr 2014 zurück.

Hausen sei das höchstgelegene Dorf im Killertal und verfüge erfreulicherweise über ein fast neues Rathaus, nach wie vor über eine Grundschule, einen Kindergarten, Lehrschwimmbecken, Turnhalle, Feuerwehrhaus und das Nikolausheim als Räumlichkeit für Veranstaltungen. Erwin Staiger stellte auch fest, dass die von der Stadt Burladingen im Eingliederungsvertrag übernommenen Verpflichtungen weitgehend erfüllt wurden. Ein Positivum, aber kein Grund sich zurückzulehnen, denn die Zukunftsprognosen fallen weniger optimistisch aus. Es hapert an der Infrastruktur, keine Handelsgeschäfte, keine Gastronomie, kein Arzt und keine Apotheke.

Der Ortsmittelpunkt mit dem schmucken Rathaus, dem Regenahäusle und Brunnen wurde aufwändig herausgeputzt, doch die Ortsdurchfahrt, so der Ortsvorsteher, sei durch einige Baulücken und besonders durch leerstehende und nicht renovierte oder sanierte Häuser negativ gekennzeichnet. Von einer sich nach oben bewegenden Dorfentwicklung könne aus seiner Sicht nicht gesprochen werden. Die Einwohnerzahl sei nach wie vor rückläufig, von einst über 1300 Einwohnern sind derzeit noch 904 übrig.

Seit seinem Amtsantritt im April 2013, so Staiger weiter, konnte im Ortschaftsrat kein einziges Baugesuch behandelt werden, ebenso konnte von Seiten der Stadt kein einziges Baugrundstück veräußert werden. Mit einen Grund dafür sieht Staiger in der sich hinschleppenden Verbesserung der Internetversorgung, da heute eine ordentliche und leistungsfähige Internetversorgung für Wohnungssuchende und Bauwillige ein ausschlaggebendes Kriterium sei. Warum es vom Gemeinderatsbeschluss im Jahre 2013 bis heute nicht möglich war, die Internetanbindung mit einem schnellen Netz zu verwirklichen, stieß bei den Räten auf Kopfschütteln. Zur Zeit sei ein Fachanwalt für Kommunalrecht eingeschaltet, sich mit der Telekom über den Vertragstext zu einigen, und selbst dann hat das Versorgungsunternehmen noch ein Jahr Zeit zur Umsetzung.

Trotz so mancher Mängel fand Erwin Staiger doch eine versöhnliche Feststellung: "Eingebettet in das landschaftlich sehr schöne Killertal, wohnen wir in Hausen sehr schön und in guter Luft und Umgebung". Mit der personellen Ausstattung des örtlichen Rathauses und des Frohnmeisters könne man bei entsprechender Organisation auskommen, wenn es auch knapp sei.

Das gesellschaftliche Leben, so Erwin Staiger, werde durch zehn aktive Vereine mit zahlreichen Veranstaltungen geprägt. Sorge bereiten allerdings die rückläufigen Besucherzahlen, eine Entwicklung die er auch auf die mangelnde Integrationswilligkeit der neu zugezogenen Bürger zurückführt, welche ziemlich anonym im Ort lebten und sich wenig am Dorfleben beteiligten. Abgerundet wurde der Jahresrückblick mit einem Überblick über die Tätigkeit des Ortschaftsrates und die Umsetzung der Baumaßnahmen wie Hangsanierung beim Schützenhaus und die Wiederherstellung der teilweise abgeschwemmten Bachmauer im Bereich der Gerberstraße.