Der Weg scheint frei fürs Ärztehaus: In der Bahnhofsstraße, zwischen Polizeiposten und Schuppen auf der gegenüberliegenden Seite, wird das Burladinger Gesundheitszentrum entstehen. Nach monatelanger Diskussion und fast drei Jahren Planung fällte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung dazu jetzt einen Beschluss. Offensichtlich ist ein Investor gefunden . Fotos: Raphtel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Entscheidung zu Burladingens meistdiskutiertem Projekt fiel nichtöffentlich / Ebert setzt Pressekonferenz an

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen. Der Burladinger Gemeinderat hat nichtöffentlich endlich grünes Licht für das Ärztehaus erteilt, wie aus vertraulichen Quellen zu erfahren ist. Demnach wurde vermutlich ein Investor gefunden.

Die Sitzung des Gemeinderats fand offensichtlich zeitgleich mit der Infoveranstaltung zum Burladinger Weihnachtsmarkt statt, denn dort entschuldigte Sachgebietsleiter Martin Paulus das Fehlen der Amtsleiterriege mit dem Hinweis auf eine Zusammenkunft des Gemeinderates.

Und tatsächlich: Die Parkplätze vor und neben dem Rathaus waren an diesem Abend mit den Autos der Burladinger Entscheidungsträger zugeparkt. Zwar wollte Bürgermeister Harry Ebert auf Anfrage unserer Zeitung keine Stellungnahme zum Thema Ärztehaus und dem aktuellen Sachstand abgeben, aber er verwies auf eine anstehende Pressekonferenz, die er noch vor der Sommerpause des Gemeinderates abhalten und in der er mit Details aufwarten will.

Stadt will sich Grundstück sichern

Dass sich in der Angelegenheit aber etwas tut, war auch daran abzulesen, dass der Gemeinderat in seiner Juni-Sitzung das Sanierungsgebiet Südliche Kernstadt um ein weiteres Grundstück in der Bahnhofstraße erweitert hat. Scheinbar will die Stadt sich dieses Grundstück, eine ehemalige Bäckerei, ebenfalls sichern.

Dann hätte Burladingen seine Hand nicht nur auf der ehemaligen Rathausapotheke, dem daneben liegenden Eckhaus zur Bahnhofstraße, dem Gebäude, in dem der Polizeiposten untergebracht ist und dem ehemaligen Kohleschuppen direkt gegenüber, für das ein Vorvertrag besteht, sondern auch noch auf einem fünften Grundstück, das in das Projekt Gesundheitszentrum eingebunden werden könnte. Vor drei Jahren hatten die Stadtväter mit einem Arbeitskreis und dem externen Berater Roman Hadjio mit ersten Analysen zur Gesundheitsvorsorge und Planungen für ein Ärztehaus begonnen. Es folgten die Aufkäufe der städtebaulich relevanten Grundstücke rund ums Rathaus.

Zur größten Schwierigkeit wurde dann einen privaten Investor zu finden. Für Bürgermeister Harry Ebert wurde das Gesundheitszentrum zum Prestigeobjekt, dessen Finanzierung er auch aus dem Stadtsäckel für möglich hielt, während große Teile der CDU das ablehnten. Ob der politischen Querelen warf der Berater Hadjio dann offiziell das Handtuch, fühlte sich verunglimpft und unglaubwürdig gemacht. Hinter den Kulissen wirkte er wohl weiter, aber monatelang herrschte Stille um das derzeit wichtigste und am meisten diskutierte Burladinger Projekt. Dass es jetzt einen Mehrheits-Beschluss gab lässt den Schluss zu, dass ein Investor gefunden ist. Auf die Details darf man gespannt sein.