Ehrenamt kennt kein Alter: Hildegard und Roland Pfauth organisieren den Seniorentreff im Hausener Regenahäusle, Bewirtung inklusive. Fotos: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: Warum das Ehepaar Pfauth seit fünf Jahren den Wochentreff im Regenahäusle organisiert

"Das hält uns selber jung", sagt der 75-Jährige Roland Pfauth. Er und seine Frau Hildegard, sie bringt es auf gar 80 Lenze, betreuen seit fünf Jahren die Senioren in Hausen mit einem wöchentlichen Treff, jeden Dienstag von 14.30 bis etwa 18 Uhr.

Burladingen-Hausen. Dabei sind die Pfauths selber erst vor rund sechs Jahren von Hechingen ins beschauliche Hausen im Killertal gezogen.

Eine Aufgabe, wie maßgeschneidert

Die beiden Rentner waren zuvor selbstständig gewesen, er mit einem eigenen Handel, sie in der Gastronomie. Nach einem harten Arbeitsleben hätten sie Ruhe verdient, aber danach stand beiden nicht der Sinn. Und für die Gemeinde Hausen waren die beiden Neubürger ein Glücksfall. Denn statt die Hände in den Schoß zu legen und das Rentnerdasein zu genießen, sorgen beide jetzt dafür, dass andere das umso besser tun können.

"Als wir hergezogen sind, sind sie ja gleich wegen der Ehrenämter über mich hergefallen", sagt Pfauth mit seinem unvergleichlichem Humor und zwinkert. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Christian Kugler nahm den Ex-Hechinger damals gleich mal unter seine Fittiche. Pfauth wurde Schriftführer des Vereins, und noch ein Anliegen hatte der OGV-Vorsitzende Kugler. Er hätte gerne einmal im Monat einen Treff für die Hausener Senioren ins Leben gerufen. "Aber keiner hat das organisieren wollen", sagt Pfauth im Rückblick. Er und seine Frau Hildegard sagten zu.

Eine Aufgabe, wie maßgeschneidert für die ehemalige Gastwirtsfrau und den erfolgreichen, leutseligen Geschäftsmann und Händler, der schon immer gut mit Menschen konnte. Hildegard Pfauth übernahm den Küchenpart. Sie backt, kocht und bereitet das gesellige Beisammensein kulinarisch vor. Sie lässt es sich nicht nehmen, zuerst Kaffee und Kuchen und danach, am frühen Abend, ein herzhaftes Vesper anzubieten. Mal Maultaschen mit Kartoffelsalat, mal Russische Eier, mal Saitenwürstle oder Schupfnudeln. Beide Pfauths kaufen dafür ein, organisieren Getränke und wer kommt, isst und trinkt und wirft danach, wenn er geht, etwas ins Kässle, das am Ausgang steht. Manchmal gibt es auch Spenden für den Seniorentreff.

"Immer lecker und so gemütlich hier"

"Am Anfang waren alle noch schüchtern und haben kaum geredet", erinnert sich Pfauth an das erste Dienstags-Treffen vor fünf Jahren. Kaum zu glauben, wenn man jetzt die Tür zu dem kleinen Häuschen am Rathaus öffnet und einem die munteren Stimmen und das fröhliche Gelächter schon entgegen schallen.

"Es ist immer so lecker und so gemütlich hier", schwärmt eine der Rentnerinnen, die da am langen Tisch im Regenahäusle sitzt. Sie macht keinen Hehl daraus: die Gesellschaft, das ist ihr wichtig. Wohl auch deshalb ging der Plan mit dem Treffen einmal im Monat nicht so ganz auf. Pfauths müssen jede Woche ran – und tun es gerne.

"Es ist ein richtig schönes, kleines Hexenhäusle", sagt einer über die Heimeligkeit, die das kleine Gebäude mit seinen guten Speisen und warm geheizten Räumen nun bietet. Der Spaß, jede Woche am Dienstag mit anderen Senioren zusammen sein zu können, mal Fasnet zu feiern, mal Mitglieder des Gesangvereins Hechingen, in dem Pfauths noch aktiv sind, einzuladen und alle gemeinsam singen zu lassen, eine Weihnachtsfeier zu gestalten – es wertet für die Senioren in Hausen das Dorfleben ziemlich auf. Man kennt sich schließlich noch von der Schule, trifft auf Jahrgänger und tauscht den neuesten Dorfklatsch aus.

Auch Regina Rädle, der das kleine Häuschen am Rathaus in Hausen einst gehörte, bevor es umgebaut wurde, ist immer noch präsent. Nicht nur, weil sie dem Regenahäusle quasi den Namen gab. Ihr Foto hängt an der Wand, just über dem langen Tisch an dem sich nun um die 20 Senioren einmal in der Woche treffen.