Konrad Bueb hofft, durch die Fusion mehr Zeit für die Seelsorge zu haben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Leiter der neuen Seelsorgeeinheit Burladingen-Jungingen hat nach der Fusion mehr Zeit für die Menschen

Burladingen/Jungingen. Die katholischen Gläubigen feiern am morgigen Sonntag um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Burladinger Kirche St. Fidelis und einem Stehempfang den Tag der Fusion und die neue Seelsorgeeinheit und Katholische Kirchengemeinde Burladingen-Jungingen. Dem Gottesdienst steht Dekan Alexander Halter vor und wird mitgestaltet von den Kirchenchören der bisherigen Seelsorgeeinheiten und dem Jungen Chor. Wir sprachen mit Pfarrer Konrad Bueb, dem Leiter der Seelsorgeeinheit, über die Zusammenlegung.

Eine Zusammenlegung der Seelsorgeeinheiten, was passiert da eigentlich genau?

Genaugenommen ist es der zweite Akt einer territorialen Neuordnung der Seelsorgeeinheiten in der Erzdiözese Freiburg, der Anfang der Jahrtausendwende begann. Damals wurden 1084 Pfarreien zu 330 Seelsorgeeinheiten zusammengefasst. Jetzt, in einem zweiten Schritt, werden die 330 Seelsorgeeinheiten zu 220 vereint. Bei uns werden die Seelsorgeeinheiten Fehla-/Killertal mit der Oberen Alb zusammengelegt.

Warum wird das gemacht?

Wie alle, ist auch die katholische Kirche dem demografischen Wandel unterworfen. Die Zahl der Katholiken ist rückläufig, wir haben es mit geringer werdenden personellen und finanziellen Ressourcen zu tun. Ich merke das ständig. Ich habe deutlich weniger Taufen als Beerdigungen. Da muss man umdenken, verwaltungstechnisch anders planen und versuchen, durch die Zusammenlegung die Synergieeffekte zu nutzen, die Verwaltung zu verschlanken. Für mich ist das eine längst überfällige Reform.

Hört sich einfach an, Fehla-/Killertal mit der Oberen Alb zusammenlegen.

Ja, ist aber rechtlich doch etwas komplizierter. Zum einen geht es um Staats-, aber auch um Kirchenrecht. Aus den bisher elf Kirchengemeinden, rechtlich selbständigen Körperschaften des öffentlichen Rechts ist eine geworden. Auch kirchenrechtlich wurden die beiden Seelsorgeeinheiten zusammengefasst, wobei die Pfarreien kirchenrechtlich weiter bestehen werden. Bisher haben die elf Kirchengemeinden einen Stiftungsrat, einen eigenen Haushaltsplan, ein eigenes Budget und sind jeweils unterschiedliche Anstellungsträger. Das heißt, wenn die Erzieherin aus dem Kindergarten in Stetten mal in Hausen aushalf, brauchte sie zwei Verträge, weil es unterschiedliche Arbeitgeber waren. Das wird künftig einfacher. Das Vermögen der jeweiligen Gemeinden bleibt auch vor Ort.

Wie viel Gläubige in wie vielen Gemeinden betrifft das denn?

Es sind Burladingen mit allen Teilorten und Jungingen. Das sind elf Kirchengemeinden mit derzeit noch 8899 Mitgliedern. Nur mal zum Vergleich, vor zwei Jahren hatten diese Gemeinden noch 9113 Mitglieder. Dazu gehören die fünf Kindergärten in Burladingen, Hausen, Stetten, Ringingen und Salmendingen mit ihren Betreuerinnen. Und das Team in der Seelsorge bleibt ja das gleiche. Außer mir sind es Vikar Chukwu, der Pfarrer Storz ersetzt, der in den Ruhestand geht. Dazu die Pastoralreferenten Adelheid Bumiller, Michael Röderer und die Gemeindereferentin Angelika Ott. Außerdem haben wir jetzt eine Vollzeitstelle mit einer Verwaltungsbeauftragten, die für Hechingen und Burladingen ausschließlich für die Immobilien und Bausachen zuständig ist. Im nächsten Frühjahr werden dann die Pfarrgemeinderäte neu gewählt. Das sind für jede Gemeinde zwei Sitze, Burladingen hat vier und die hauptberuflichen Mitarbeiter, also fast 30 Leute.

Was versprechen Sie sich persönlich von der Zusammenlegung der Seelsorgeeinheiten?

Die Anzahl der Gottesdienste wird dadurch eher verbessert. Ich, als Pfarrer, brauche dann hoffentlich weniger Zeit für die Verwaltung. Zwar haben wir etwas größere Strecken zu bewältigen, aber letztlich wohl doch mehr Zeit für die Seelsorge und unsere Gläubigen.

Die Fragen stellte Erika Rapthel-Kieser.