Kann die Kirchweilerstraße eine Spielstraße werden? Der Ortschaftsrat will sich informieren. Foto: eri Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauplatzvergabe: Ortschaftsräte aus Killer haben Änderungsvorschläge / Pfister kritisiert Nichtöffentlichkeit

Burladingen-Killer. Durchpeitschen sollten die Ortschaftsräte den vom Bauamt entworfenen Kriterienkatalog zur Bauplatzvergabe. Damit bis zur Gemeinderatssitzung im März alle Stellungnahmen aus den Teilorten da sind. Und jetzt? War die Sitzung gestern Abend auf Wunsch von Bürgermeister Harry Ebert nicht öffentlich.

Killers Ortsvorsteher Josef Pfister nahm in seinem Rathaus während der Ortschaftsratsitzung kaum ein Blatt vor den Mund. "Die Eile hätten wir uns sparen können", kommentierte er die Zusammenkunft seiner Räte. Pfister, der für die CDU auch im Gemeinderat sitzt, war es, der in der Februar-Sitzung moniert hatte, der Kriterienkatalog gehöre in den Teilorten beraten. Die Gemeinderäte sahen das auch so.

Killer war in dem Reigen jetzt das Schlusslicht, die anderen Gemeinden hatten – zum Teil sehr ausgiebig und kontrovers – über die künftig gemeinsamen Richtlinien beraten. Es war der Bauplatz-Vergabe-Streit im Eschle IV in Stetten unter Holstein, der nach Meinung vieler Gemeinderäte und auch der Verwaltung das Erstellen eines Kriterienkatalogs befeuerte. Der soll dann für alle Ortsteile gültig sein.

Punkt für Punkt gingen die Räte von Killer den Katalog durch. Josef Kästle betonte, dass er die Kriterien im Großen und Ganzen gut finde, während Conny Reich den Kopf darüber schüttelte, "dass man den Leuten solche Vorschriften machen will." Und Wolfram Simmendinger betonte mit Blick nach Stetten "solche Probleme haben wir ja gar nicht".

Deshalb wird es vom Ortschaftsrat Killer auch nur drei Änderungsvorschläge für den Katalog geben: Alleinerziehende sollen besser berücksichtigt werden; der Ortschaftsrat soll in der Lage sein, zehn Punkte nach eigener Wertung an Interessenten zu vergeben; und wer schon seinen Hauptwohnsitz in Burladingen hat, soll ebenfalls zehn Punkte mehr bekommen damit sicher gestellt ist, dass Einheimische bevorzugt werden. "Dann kann der Gemeinderat das in seiner April-Sitzung beraten. Wenn die nicht auch wieder nichtöffentlich ist", merkte Pfister voller Ironie an.

Einmal zusammengekommen, diskutierten die Räte dann auch, wie man den Verkehr in der Unterdorf- und Kirchweilerstraße beruhigen kann, ohne die ansässigen Geschäfte, die von Lieferwagen angefahren werden müssen, zu verprellen. Die Fahrt durch die verkehrsberuhigte 30er-Zone im Dorfkern ist für viele, die Richtung Ringingen fahren oder dorther kommen, beliebte Abkürzung. Eine Mehrheit tendierte in die Richtung, die Kirchweiler Straße als Spielstraße auszuweisen. Welche verkehrsrechtlichen Folgen das hätte, und was es für die Anlieger bedeuten würde, soll Ortsvorsteher Josef Pfister mit dem Landratsamt abklären.