Gabriel Sinega steht hinter einer Wasserpfeife. In ein paar Wochen will er die Außenterrasse in Betrieb nehmen. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Trends: Die Shisha-Bar "Gabros" ist Burladingens neuer, chilliger Szene-Treff / Bald mit Außenterrasse

Von Erika Rapthel-Kieser

"Es ist einfach trendy", sagt die 23-jährige Burladingerin Dimitra und zieht genüsslich an ihrer Wasserpfeife, bis es blubbert. Sie gehört zu den Stammgästen im "Gabros".

B urladingen. Die Shisha-Bar an der Hauptstraße Burladingens hat sich drei Monate nach der Eröffnung zum neuen Szene-Treff für Junge und Junggebliebene entwickelt.

Gabriel Sinega ist ein mutiger Mensch. Während in Burladingen das Wirtschaftssterben beklagt wird, eine Traditions-Beiz nach der anderen die Pforten schließt – hat er eine Bar aufgemacht. Der junge Unternehmer scheint eine Nische gefunden zu haben, denn er bietet seinen Gästen, was sonst in Burladingen nirgendwo geht: Nach Feierabend wird geblubbert. Sein "Gabros", wie die Bar im Gebäude des ehemaligen "Hirsch" an der Hauptstraße 77 inzwischen heißt, ist eine Shisha-Bar. Gäste kommen hier nicht nur her, um Cocktails und Bier oder ausgefallene Teesorten zu genießen, sondern auch um in Gesellschaft Wasserpfeife zu rauchen. "So etwas hat in Burladingen gefehlt", sagt Tassilo, ein anderer Stammgast, ebenfalls Burladinger. Er, der eigentlich Nichtraucher ist, hält den Gabros-Rekord im Shisha-Rauchen: zwei Stunden, 58 Minuten und 44 Sekunden. Gabriel Sinega musste mehrfach Holzkohle nachlegen, damit es weiterblubberte, erinnern die beiden sich an den ungewöhnlichen Wasserpfeifen-Marathon.

Gabriel Sinega ist in Burladingen geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Der 28-Jährige arbeitet als Industriemechaniker bei Gewefa, und die Idee, nach Feierabend eine Shisha-Bar zu betreiben, hatte er schon lange. Er ergriff die Initiative, rief die Brauerei in Sigmaringen an, kaufte das Haus, in dem der "Hirsch" schon so lange leer stand und renovierte gründlich, mit viel Geschmack und Liebe zum Detail.

Er ist stolz auf die heimelige Atmosphäre, seine "Chill-Ecken", wie er sie nennt und die vielen Tabaksdosen, aus denen er in der Küche die Mischungen für seine Gäste zusammenstellt. Und die Namen der Tabaksorten klingen so exotisch, wie der blaue Dunst duftet, sobald man die Tür des Gastraumes öffnet und eintritt: Persischer Apfel oder Green Lemon Mint, kann man da bestellen, aber es gibt auch Traube, Wassermelone, Pfirsich oder sogar Kaugummi-Geschmack als Tabak für die Wasserpfeife.

Mittlerweile kennt Sinega die Vorlieben seiner Gäste, weiß, wer welche Tabaksorten gerne mischt, um die exotischsten Duftrichtungen zu kreieren. Am Wochenende lassen sich ganze Geburtstagsgesellschaften ihre Lieblingsecke reservieren, machen das Wasserpfeifenblubbern zum gemeinsamen Party-Spaß, erzählt der Jungunternehmer.

Dimitra, die eigentlich in Burladingen wohnt, sagt, sie ist früher oft nach Albstadt, Tübingen oder Reutlingen gefahren, um mit Freunden einen Shisha-Abend zu verbringen. Jetzt kommen ihre Freunde auch nach Burladingen.

In vier bis sechs Wochen will Sinega die Außenterrasse in Betrieb nehmen. Dann duftet es auf der Burladinger Hauptstraße ein wenig nach Tausendundeiner Nacht.