Harry Ebert bleibt weitere acht Jahre Bürgermeister von Burladingen. Foto: Stadt Burladingen

54-Jähriger mit 83 Prozent im ersten Wahlgang gewählt. 28,2 Prozent der Wahlberechtigten geben ihre Stimme ab.

Burladingen - Wie erwartet bot die Burladinger Bürgermeisterwahl keine Überraschungen. Harry Ebert wird auch in den kommenden acht Jahren die Amtsgeschäfte im Rathaus führen.

Und nicht nur das: Der Amtsinhaber legte noch mal eins drauf, holte 83 Prozent der Stimmen, sechs Prozent mehr als 2007, als 77,1 Prozent der Wähler sich für ihn aussprachen. Für Hans-Jörg Nordmeyer von der Nein-Partei stimmten 3,1 Prozent, für den Reutlinger Sozialmediziner Horst-Ernst Raichle 6,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung war dann auch die einzige bittere Pille an diesem Abend: Sie lag bei schwachen 28,2 Prozent. Vor acht Jahren waren es noch 49,9 Prozent der Wahlberechtigten gewesen, die zur Urne gegangen waren.

An der geringen Wahlbeteiligung liegt es auch, dass Harry Ebert zwar sechs Prozent zulegte, aber statt 3597 Stimmen diesmal "nur" 2191 bekam. Auf Nordmeyer entfielen 82 Stimmen, auf Raichle 169. Rund 7,5 Prozent der Wähler nutzten die Wahl, um andere Namen auf den Wahlzettel zu schreiben, insgesamt waren es 197. 6,1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel (170 Stimmen) waren ungültig.

Sobald in der Power-Point-Präsentation im Sitzungssaal des Rathauses die Ergebnisse aus allen 14 Wahlbezirken sichtbar waren, gab es Beifall für den 54-jährigen Amtsinhaber. Danach verlas der Erste Beigeordnete Berthold Wiesner in seiner Funktion als Vorsitzender des Wahlausschusses das vorläufige amtliche Endergebnis. Zuerst im Sitzungsaal und dann noch einmal vor dem Rathaus, wo sich viele Burladinger versammelt hatten, um ihrem alten und neuen Schultes die Aufwartung zu machen. Die Stadtkapelle brachte ein Ständchen, ebenso der Burladinger Liederkranz. Ebert-Stellvertreter Klaus Ritt (CDU) gratulierte im Namen des Gemeinderates und der Stadtverwaltung zur Wiederwahl.

Harry Ebert bedankte sich bei allen, die zur Wahl gegangen waren, bei den Wahlhelfern und bei seiner Frau, Christine Kaufmann für ihre Unterstützung. Ein Bürgermeister brauche aber auch eine Stadtverwaltung, die mitziehe, gab der Rathauschef zu bedenken. Auf die Mitarbeiter im Burladinger Rathaus, könne er sich verlassen, die seien "top".

Den Bürgern vor dem Burladinger Rathaus listete der frisch gewählte Schultes noch einmal vier Punkte auf, die er in seiner nächsten Amtszeit vordringlich angehen will. Die medizinische und auch die notärztliche Versorgung stehen ganz oben auf seiner Liste. Ebert will den Schuldenstand der Stadt in den kommenden Jahren noch einmal halbieren, der Wasserhaushalt müsse in den Griff gekriegt werden und der Tourismus solle weiter ausgebaut werden.

Beim Wahlbier im Sitzungssaal galt es danach viele Hände zu schütteln. Einige Minuten stahl der Wahlsieger sich aber an seinen Schreibtisch davon, um die Wahlergebnisse aus Albstadt und Balingen abzurufen. Der Albstädter Überraschungskandidat Klaus Conzelmann ist nämlich ein alter Bekannter Eberts. Beide drückten einst auf der Polizeischule gemeinsam die Schulbank.