Bald Bauen statt Bolzen? Die Hausener Ortschaftsräte wollen die Erschließung des zentral gelegenen Areal für Bauplätze betreiben. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Dorfentwicklung: Hausen will zentrales Sahnestückchen nicht länger aufsparen

Burladingen-Hausen (eri). In Hausen gehen die Bauplätze aus. Der Ortschaftsrat sinnt auf Abhilfe und hat sich jetzt dafür entschieden, die Erschließung eines zentral gelegenen Geländes bei der Turnhalle zu betreiben.

Die Idee war den Hausener Bürgervertretern vor einigen Wochen bei ihrem Ortsbegang gekommen, als sie das unbebaute Gelände vor der Turnhalle, auf dem jetzt der Bolzplatz ist, besichtigten. Angesichts dessen, dass Bauplätze in Randlage und auf der grünen Wiese nur noch sehr schwer oder fast gar nicht mehr durchzusetzen sind, witterten hier die Räte eine Chance, Bauwilligen aus ihrem Ort etwas anbieten zu können.

Hausen hat nur noch zwei freie Bauplätze

Hausen habe nur noch zwei Bauplätze und die seien nicht sonderlich attraktiv, führte Ortsvorsteher Erwin Staiger in der jüngsten Sitzung aus. Viele Jahre lang habe im Ortschaftsrat die Meinung vorgeherrscht, das unbebaute Sahnestückchen im Ortskern aufzusparen. "Aber man muss sich auch fragen: Für was? Und wie lange?", gab Staiger zu bedenken. Eine Festhalle werde nicht kommen, man habe das Nikolausheim, auch eine Überdachung für einen Festplatz werde es wohl für die paar Feste, die in Hausen in jedem Jahr stattfinden, nicht geben.

Das Gelände vor der Turnhalle und dem Feuerwehrhaus wäre als neues Baugebiet ideal: Es liegt mitten im Dorf, ist ebenerdig, einfach an Wasser und Strom anzuschließen und könnte, je nach Größe, in bis zu sieben Bauplätze aufgeteilt werden. Nur eines der Grundstücke dort ist in Privatbesitz, der Rest des Geländes ist in städtischer Hand. Da die Stadt, so Staiger, immer weniger bereit sei, mit den großen Kosten für eine Erschließung in Vorleistung zu gehen, sei ein kleineres Gelände mit nur sechs oder sieben Plätzen auch einfacher durchzusetzen und an den Mann zu bringen als eines mit 15 oder 20 Bauplätzen. "Die Stadt wird fragen, ob wir Interessenten haben", gab der Hausener Rathauschef zu bedenken. Die kommen, da war sich Antonius Bero sicher, sobald die Plätze da sind. Denn ein Angebot schaffe auch Nachfrage.

Wermutstropfen: Derzeit ist der Bolzplatz der Dorfjugend auf dem Gelände und würde dort dann wegfallen und, so Annette Riehle, die in unmittelbarer Nähe ihren Bauernhof hat: "Im Sommer waren es manchmal bis zu 15 Jugendliche, die da fast jeden Abend gebolzt haben." Auch die Zufahrt über die Enge Einfahrt von der Ebinger Straße in den Binsenberg sei nicht gerade ideal, gab sie zu bedenken. Und sie regte an, auch einmal eine Liste der Bauplätze zu erstellen, die in privater Hand sind und vielleicht von den jetzigen Eigentümern verkauft werden möchten.

Trotzdem stimmte sie mit ihren Ratskollegen überein, dass der Ortschaftsrat bei der Stadt vorstellig werden sollte. So schnell werde es mit dem Bebauungsplan dann ohnehin nicht gehen. Die Haushaltsmittel für den Haushalt 2016 sind schon angemeldet, also könne man frühestens 2017 in die Planung einsteigen.