Von der einstigen Burg Azilun stehen keine Mauern mehr, nur an Hand der in der einschlägigen Literatur zu findenden Grundrisszeichnung ist es möglich, sich von der einstigen Anlage ein Bild zu machen. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Hausener Köpfle wird durch "Geocaching" wieder populär / Leicht zu verteidigen

Von Rainer Eule

Burladingen. Fragt man in Burladingen nach der Burg Azilun, blickt man oft in fragend erstaunte Gesichter. Der Burladinger Ruinenwanderweg führt nicht hin, und auch im Heimatbuch ist kein rechter Hinweis zu finden.

Kein Wunder, denn von der einstigen Burganlage und deren frühgeschichtlichen Vorläufern stehen keine Mauern mehr, nur an Hand der in der einschlägigen Literatur zu findenden Grundrisszeichnung ist es möglich, sich von der einstigen Anlage ein Bild zu machen.

Zu neuem Leben ist das Hausener Köpfle, auf dessen Hochplateau auf 884 Metern die Reste der Burganlage zu finden sind, durch die neue Art der Schatzsuche "Geocaching", bei der per GPS-Empfänger und Koordinaten nach einem Schatz gesucht wird, der an einem ungewöhnlichen Platz versteckt wurde.

Erbaut wurde die Burganlage um das Jahr 1100 vom Ortsadel, bereits um 1200 wurde sie jedoch schon aufgegeben. Am leichtesten lassen sich die Reste der Wehranlagen vom Sattel zwischen Nähberg und Oberer Berg erreichen, erst ein Stück den Oberen Bergweg in den Wald hinein und dann auf dem Kapfweg weiter bis zu einer Wendeplatte.

Dort findet man an die Bäume aufgespritzte blaue Markierungen, welche helfen, nach Süden den Hang zu erklimmen. Gutes Schuhwerk ist allerdings Voraussetzung, es geht teilweise an steil abfallenden Felskanten vorbei, früher zur Verteidigung ideal. Wohl der Grund, weshalb der Bereich Azilun bereits in frühgeschichtlicher Zeit unter Ausnutzung der natürlichen Hindernisse besiedelt war. Die steil emporragende Felswände sind heute, da die Bergkuppe zwischenzeitlich völlig bewaldet ist, vom Tal nicht mehr zu erkennen. Nach alten Aufzeichnungen war dies früher ein kahler Berg mit wenigen Bäumen auf der Kuppe.

Über zwei sich im Waldgelände abzeichnende Rampen gelangt man in den unteren Teil der Anlage. Deutlicher erkennt man den oberen, einige Meter höher gelegenen Teil, nach Westen durch Mauertrümmer und nach Osten durch jäh abfallende Felsen begrenzt. Ein Graben, sichtlich teilweise von Hand aus dem Fels gebrochen, trennt den frühgeschichtlichen Bereich von der eigentlichen oberen Burg, welche durch einen Turm gesichert war. Ab hier wird die Begehung auch schwieriger und man ist gut beraten sich an die blauen Markierungen zu halten.

Von Norden nicht zu ersteigen war der Abhang nach Süden, durch Mauern unbezwingbar gemacht, wie sich an Mauerresten erkennen lässt. Diesem obersten Burgplatz ist ein tiefer gelegenes, durch Graben getrenntes Vorwerk vorgelagert gewesen, ebenfalls nach allen Seiten durch Steilabfall geschützt.

Leicht zu erkennen, dass sich das Hausener Köpfle leicht verteidigen ließ. Vielleicht standen für die Kelten, bis sie von den Römern und Germanen vertrieben wurden, auch wirtschaftliche Interessen im Kalkül. Die Vorteile des flachen Albaufstieges von Hausen her als Handelsweg dürfte ihnen kaum entgangen sein, vielleicht war das Hausener Köpfle dafür ein kleiner Posten zur Bewachung.