Konrad und Elisabeth Bäuerle sind seit 65 Jahren verheiratet. Sie feiern heute das Fest der Eisernen Hochzeit. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehejubiläum: Konrad und Elisabeth Bäuerle feiern Eiserne Hochzeit / Vor 65 Jahren getraut

Burladingen (hp). Konrad und Elisabeth Bäuerle feiern heute, Mittwoch, das Fest der Eisernen Hochzeit. Sie wurden vor 65 Jahren auf dem Burladinger Standesamt vom damaligen Bürgermeister Heinrich Rettich getraut.

Es sei eine kleine Sensation gewesen, als sie damals 21- und 20-jährig heirateten, erinnern sich die Eheleute. Am 29. Mai fanden dann durch Pfarrer Ferdinand Wunsch in der Fideliskirche die kirchliche Trauung und anschließend im Lindensaal die Hochzeitsfeier statt. Aus der Ehe ging Tochter Gabriele hervor.

Konrad Bäuerle wurde am 13. Juni 1930 als zweites von vier Kindern der Eheleute Otto und Genovefa Bäuerle in Gauselfingen geboren, um dann im Alter von drei Jahren nach Burladingen zu ziehen. Elisabeth Pfister erblickte am 9. Mai 1931 als zweites der vier Mädchen von Zachäus und Barbara Pfister das Licht der Welt. Während Konrad Bäuerle unter anderem 25 Jahre lang bei der Firma Comazo arbeitete, schaffte Elisabeth Bäuerle 27 Jahre lang bei Ambrosius Heim. Mehr als zehn Jahre lang betrieben sie im eigenen Haus an der Hauptstraße eine Strickerei.

Konrad Bäuerle verschrieb sich früh der Musik. Im Alter von 18 Jahren trat er als Saxophonist der Musikkapelle bei. Mehr als 30 Jahre lang war er aktiv, längst ist er Ehrenmitglied. Die Wand zuhause zieren die schönsten Festbändel zahlreicher Musikfeste, das schönste aber sei das 1972 im österreichischen Lustenau gewesen. 1948 habe er sich ein Saxophon zum damals stattlichen Preis von 800 Mark gekauft. Mehrere Musiker taten sich zusammen und spielten als "Die roten Funken" Tanzmusik. In den 50er- und 60er-Jahren geschah das meist an der Fasnet und im Lindensaal, aber auch bei Hausbällen anderer, heute längst geschlossener Gaststätten. "Aber die Frauen waren immer mit dabei", erinnert sich Elisabeth Bäuerle. Noch im Vorjahr besuchten sie gemeinsam das Neujahrskonzert der Stadtkapelle.

Gemeinsam waren sie stets in der Natur unterwegs, und auch heute sieht man sie nahezu täglich mit dem Rollator im Ort. Das Ehepaar versorgt sich noch gänzlich selbst. Das Kochen ist kein Thema, meint Elisabeth Bäuerle, einzig das Fensterputzen mache ihr Mühe. Und Konrad Bäuerle mäht den Rasen vor dem Haus, und sein Holz spaltet er noch selbst. Jeden Morgen liegt der Schwarzwälder Bote auf dem Frühstückstisch. Elisabeth Bäuerle fährt noch Auto, das aber nur innerhalb der Stadt. Dann werden die Enkel Alexander und Frank und nahezu täglich der 14 Monate alte Urenkel Felix besucht. Während die Goldene Hochzeit vor 15 Jahren noch mit einem Gottesdienst und Pfarrer Leib in der benachbarten Georgskirche und später im Café Roder gefeiert wurde, so findet das Fest der Eisernen Hochzeit im engsten Familienkreise statt.