Ulrike Koch in Gauselfingen in einem Nebenraum voll Spielzeug, das noch sortiert und gesäubert werden muss. Die Kinder im Rasselbanden-Gebäude und im Gemeindehaus fühlten sich am ersten Tag in ihrer neuen Umgebung schon wohl. Fotos: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

St.-Fidelis-Brand: Kindergartenkinder fühlen sich in Gauselfingen und im Gemeindehaus wohl

Seit Dienstag sind die St.-Fidelis-Kinder in ihren Übergangsunterkünften – die großen im alten städtischen Kindergarten Rasselbande in Gauselfingen, die Nestgruppe in zwei Räumen im Gemeindehaus. Die Notgruppe in Hausen ist aufgelöst.

Burladingen . "Wieder sowas wie Alltag", sagt Marina Laile, Fachkraft für alltagsintegrierte Sprachförderung in St. Fidelis, seufzt erleichtert und stellt fest: "Hier können wir uns wohl fühlen." Die Übergangslösung könnte zwei Jahre dauern, bis der Neubau steht. Trotzdem: Hauptamtsleiter Michael Schäfer, die katholische Kirchengemeinde und die Verrechnungsstelle haben in Rekordzeit eine gute Interimslösung gefunden und realisiert. Der Elternbeirat organisiert die Fahrgemeinschaften nach Gauselfingen, die ersten liefen am Dienstagmorgen an. Manches muss sich noch einspielen. Das Gebäude mitten im Ort war bis vor kurzem ein Kindergarten, danach als Dorfladen im Gespräch. Obwohl sich viele Gauselfinger das gewünscht hätten – zum geplanten Punktmarkt kam es nie. Jetzt sind viele Eltern in Burladingen froh darüber.

Marina Lailes Kollegin Ulrike Koch berichtet, wie schnell die Kinder nach ihrer Ankunft das alte Rasselbanden-Gebäude in Gauselfingen als das ihre in Beschlag genommen haben. Ein einziger kleiner Junge habe ein bisschen gefremdelt, bevor er überredet werden konnte, über die Schwelle zu treten. Der Vorteil dieser Übergangslösung: Die meisten Kinder bleiben mit ihren Altersgenossen und lieb gewonnenen Kameraden zusammen, die Erzieherinnen sind die gleichen. Nur: Spielzeug, bunte Teller, Puppen und Legosteine – das alles ist neu. Zumindest für die Kinder, und das macht es für die St-Fidelis-Schützlinge richtig spannend. Ulrike Koch verweist auf einen der Nebenräume. Hier stapeln sich immer noch Spielzeugspenden, die die Erzieherinnen bislang noch nicht sortieren und reinigen konnten.

Der Garten draußen ist groß, und Ortsvorsteher Rudi Kanz hat gleich auf den Spielplatz neben dem Rathaus verwiesen, der wenige Meter entfernt liegt. Die Kinder seien dort jederzeit willkommen, und der Fronmeister hat dort schnellstens alles hergerichtet. Im Gemeindehaus direkt neben der Brandruine des alten Kindergartens sind die zehn Kleinen der so genannten Nestgruppe im St.-Antonius- und im St.-Franziskus Raum untergekommen. Getränke wurden am Dienstag angeliefert, der Feuerlöscher montiert, die Einrichtung wird nach und nach komplett sein.

"Große, helle Räume", freut sich die stellvertretende Kindergartenleiterin Elvira Billmann. Und bald, so sagt sie, seien draußen Geländer und Zäune angebracht, dann habe man auch wieder einen Außenspielplatz.

"Die Hilfe war überwältigend", freut sich Kindergartenleiterin Silvia Wilhelm und spricht davon, wie ihr ganzes Team aus Erzieherinnen und Betreuerinnen sich nach dem Brand über so viel Mitgefühl und Anteilnahme gefreut hätten. Viele Mitbürger, auch aus umliegenden Gemeinden, hätten tatkräftige Unterstützung angeboten, Spielsachen oder Kinderausrüstung gespendet, einige organisieren Benefizaktionen und manche machen eine Überweisung auf das Spendenkonto.