Gemeinderat: Flüchtlingsunterkunft wird zunächst nur an der Schützenstraße gebaut

Von Jennifer Schwörer

In Brigachtal wird jetzt vorerst nur eine Flüchtlingsunterkunft mit 20 Plätzen gebaut und die soll an der Schützenstraße entstehen.

Brigachtal. Der ursprünglich an der Hauptstraße/Ecke Rosengasse geplante zweite Bau soll erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung beschlossen.

Die Gemeindeverwaltung schlug den Räten vor, die geplanten und bereits beschlossenen Baumaßnahmen in Etappen umzusetzen. Dies ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die Gemeinde laut Auskunft des Regierungspräsidiums nicht wie ursprünglich angekündigt im Frühjahr, sondern erst im Frühsommer mit weiteren Flüchtlingen rechnen muss. 58 Personen, die von den Landeserstaufnahmestellen auf die Gemeinden verteilt werden, sind Brigachtal zwar bereits offiziell zugewiesen, wann diese Menschen kommen, könne jetzt noch nicht abgeschätzt werden, erklärte Bürgermeister Michael Schmitt.

Die Gemeinderäte stimmten dem Vorschlag zu und setzten sich einstimmig für den Standort an der Schützenstraße ein. Lothar Bertsche plädierte unter anderem deshalb für die Schützenstraße, weil dort seiner Meinung nach ein schönes Gelände vorhanden sei. Die Gestaltung sollte jedoch offen gehalten werden, damit der Bezug zum Ortskern hergestellt wird. Da die Bundesregierung nicht mit dem Rückgang der Flüchtlingszahlen rechne, müsse sich die Gemeinde jedoch auch bald mit dem zweiten Bau befassen. "Kosten in Höhe von 430 000 Euro, das tut weh. Ich sehe allerdings keine Alternative, als diesen Schritt zu tun", so Bertsche weiter. Joachim Effinger stimmte dem zu, setzte sich jedoch dafür ein, dass die Verwaltung nun noch weitere mögliche Standorte prüft.

Josef Vogt sieht die Gemeinde in einem Dilemma und vor einer unplanbaren Zukunft, was die Entwicklung der Flüchtlingszahlen angeht. Allerdings sei der geplante Modulbau sinnvoll, da dieser ja auch anderweitig belegt werden könne. Eine Gemeinde mit 5000 Einwohnern benötige auch Wohnraum für Menschen, die obdachlos werden. "Wir müssen gerichtet sein, deshalb müssen wir bauen", so die Meinung von Markus Rist.

Olaf Faller fragte, wie sich eine zweite Auftragsvergabe zu einem späteren Zeitpunkt im Hinblick auf die vorliegenden Angebote auswirken würde und erinnerte an die steigenden Preise. Wichtig wäre, mit den Gewerken zu verhandeln, dass die gleichen Leistungen auch zu einem späteren Termin zu diesem Preis erhältlich blieben.