Alice im Wunderland zeigen die Schüler des Gymnasiums am Hoptbühl und wissen dabei zu überzeugen durch Ideenreichtum und sehr viel Spielwitz Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Theatergruppen zweier Villinger Gymnasien treten in Brigachtal auf / Aufwendig inszeniert

Von Hans-Jürgen Kommert

Brigachtal/VS-Villingen. Ein idealer Ort, um gemeinsam Theater zu spielen, war dieser Tage das Zirkuszelt des Musikvereins Brigachtal.

Nach dem Musiksommer, zu dem der Musikverein eingeladen hatte und zu dem die Theatergruppe des Musikvereins ebenfalls mit einem Stück geglänzt hatte, konnten nun zwei weitere Stücke auf dem Festplatz bewundert werden.

Bereits am Vormittag trafen die Theatergruppe des Gymnasiums am Hoptbühl und die ihrer Patenschule, des Romäusgymnasiums, auf dem Festplatz ein, um aufzubauen, zu proben, sich gegenseitig kennenzulernen.

"Ich habe mich sehr gefreut, dass spontan einige Mitglieder der Theatergruppe des Musikvereins ankamen, um mit uns zusammen zu grillen", freute sich der Theaterleiter des Romäusgymnasiums, Rico Knothe. Er leitet auch die Aufführungen der Brigachtäler. Überhaupt sei allen Beteiligten das gegenseitige Kennenlernen fast wichtiger gewesen, als Aufführungen vor riesigem Publikum, stellten Knothe und seine Kolleginnen Kathrin Seuthe und Ulrike Merkle vom Hoptbühl-Gymnasium fest.

Die jungen Schauspieler vom Hoptbühl zeigten dann routiniert und höchst engagiert ihr derzeitiges Zugpferd – allerdings zum siebten und letzten Mal, wie die beiden Theaterleiterinnen festhielten. Sie seien schon mehrmals im Theater am Turm aufgetreten, aber "irgendwann muss Schluss sein", und das Schuljahresende sei ein passender Zeitpunkt.

Neben der sehr aufwendig inszenierten Aufführung fielen vor allem die sehr professionell wirkenden Kostüme der Laiengruppe auf. Die beiden Lehrerinnen berichteten, die Kostüme seien von dem Freiburger Spezialisten Balduin Bollin gestaltet. So wirkte denn "Alice im Wunderland" beinahe professionell.

Ob Alice selbst, die sattsam bekannte Raupe, die Grinsekatze, das Kaninchen, die verschlafene Haselmaus, die grausame Herzkönigin oder der verrückte Hutmacher – die Schauspieler überzeugten auf ganzer Linie. Aber auch die Truppe von Rico Knothe konnte punkten. Mit ihrer Eigenproduktion aus der Feder Knothes, "Der letzte Ritter", waren sie sogar schon in Karlsruhe bei den Schultheatertagen. Junge Truppe und "Alte Hasen" nennen sich die beiden Gruppen der Theater-AG des Romäus-Gymnasiums. Wie alte Hasen der Schauspielkunst zeigten sie "eine Don Quichotterie" – was schon sehr viel andeutet. Auch hier ist es ein tragischer Held, der scheitern wird, nein, scheitern muss – er hat zu hohe Ideale. Dem ersten Treffen schulischer Theatergruppen sollen weitere folgen, schwärmt Knothe – und das Zirkuszelt des Musikvereins sei doch eine wirklich einmalige Kulisse dazu.