Landwirt Jürgen Kaltenbach (rechts) zeigte beim "Tag des offenen Hofes" rund 90 Kindern seinen Hof in Klengen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie Kaltenbach zeigt vollautomatisches Melksystem / 90 Kinder auf dem Bauernhof

Von Birgit Heinig

Brigachtal. Einmal im Jahr öffnet einer der rund ein Dutzend landwirtschaftlichen Höfe im Brigachtal seine Türen für das Kinderferienprogramm. Diesmal war das der Kaltenbachhof in der Klengener Siedlerstraße.

Gemeinsam mit dem Ortsverband des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) und der Landjugend Brigachtal bereitete die Familie Kaltenbach den rund 90 Kindern, die fast alle ihre Eltern mitgebracht hatten, einen spannenden und lustigen Nachmittag. Interessant waren die Informationen über die Milchviehhaltung und den Betrieb einer Biogasanlage.

Angefangen beim Besuch der nur wenige Tage alten Kälber in ihren Boxen und des Jungviehstalles bis hin zur kindgerechten Erläuterung des vollautomatischen Melksystems für die 85 Milchkühe erfuhren Alt und Jung dabei jede Menge über die Herkunft des Glases Milch auf dem Frühstückstisch.

"Das habe ich gar nicht gewusst" – diesen Satz hörte Landwirt Jürgen Kaltenbach ein ums andere Mal. "Die Landwirtschaft ist für die Menschen weit weg, selbst für die aus dem Ort", bedauerte der gelernte Maschinenschlosser am Rande. Gerne würde er der ganzen Bevölkerung einmal mitteilen, wie Landwirtschaft heutzutage funktioniert, denn Vorurteile gebe es viele, weiß er. Er liebe seine Arbeit, doch reich werde man damit nicht, auch wenn das die großen Gebäude und Maschinen suggerieren.

Neben der Milchviehwirtschaft habe er aus wirtschaftlichen Gründen eine Biogasanlage eingerichtet, weil Milchkühe alleine ihren Bauern nicht mehr ernähren, sagt der 60-Jährige. Und weil das Wetter dem Landwirt auch immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. So kann der Wintergerstenschrot, der eigentlich als Viehfutter gedacht war, aber zu nass geworden ist, wenigstens für die Gewinnung von Biogas genutzt werden. Jürgen Kaltenbach hat trotz aller Unbilden die Leidenschaft für die Landwirtschaft an seinen Sohn Daniel weitergegeben. Der junge Landwirtschaftsmeister wird den Hof weiterführen. Auch beim "Tag des offenen Hofes" wirkte er mit und bot zusammen mit der Landjugend den Kindern Fahrten auf dem Traktor und Reiten auf dem Esel.

Die ganz Wagemutigen testeten ihre Kraft auf einer Bullenreit-Anlage. Nach einem kräftigenden Milchshake waren dabei schon ein paar Sekunden mehr auf dem Rücken des Pseudobullen drin.