Konflikt beigelegt: Die Schützenstraße darf auch weiterhin in beide Richtungen befahren werden – allerdings nur noch mit 20 Stundenkilometern. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Streit um Einbahnstraßenregelung ist beendet / Gemeinderat kippt früheren Beschluss

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Die Schützenstraße wird künftig zur Tempo 20-Zone und darf weiterhin in beide Richtungen befahren werden. Darauf haben sich die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstag geeinigt und damit ihren Beschluss vom 21. Juli gekippt.

Damals hatte der Gemeinderat zunächst eine Einbahnstraßenregelung mit markiertem Gehweg beschlossen, was jedoch auf starke Proteste seitens der Anwohner stieß. Vor zwei Wochen wehrten sie sich, trugen dem Gemeinderat ihre Argumente vor und erklärten, dass das Park- und Halteverbot, das die neue Regelung mit sich gebracht hätte, große Einschränkungen für die Anwohner bedeutet hätte.

Daraufhin nahmen sich die Räte erneut des Themas an und stellten die Situation nochmals auf den Prüfstand. Roland Bucher, Sprecher der Anwohner der Schützenstraße, bedankte sich nun in der Sitzung für die Möglichkeit, das Anliegen vortragen zu können und auch dafür, dass das Thema erneut zur Abstimmung kam. "Es ist wichtig, dass der Schulweg sicherer gemacht wird, allerdings sollten die Maßnahmen auch für alle tragbar sein", erklärte er. In den ersten drei Schulwochen haben die Anwohner den Verkehr und die Fußgängersituation in der Straße beobachtet. Das Verkehrsaufkommen sei identisch wie in den Jahren zuvor gewesen. Die zusätzliche Unterbringung der Kinder der Kita St. Martin im Gebäude der Grundschule habe quasi keinen Einfluss auf die Fußgängersituation. Eine Einbahnstraße mit Fußgängerregelung sei hier also nicht angebracht, waren sich die Anwohner der Schützenstraße einig. Das größte Manko seien die Eltern, die oft in der Schützenstraße zu schnell führen.

Der Vorschlag, die Straße zunächst für die kommenden zwei Jahre zur Tempo 20- Zone zu machen, kam sowohl bei den Gemeinderäten als auch bei den Anwohnern gut an. Bürgermeister Michael Schmitt fasste zusammen, dass mit dieser Lösung ein Beitrag zum sicheren Schulweg geleistet werde, dabei aber auch die Interessen der Anwohner berücksichtigt werden. Jens Löw wollte jedoch an der Einbahnstraßenregelung festhalten. Seiner Meinung nach werde Tempo 30 schon nicht eingehalten, dann werde auch Tempo 20 nichts bringen. Mit zeitlich begrenztem Parken ließe sich auch das Problem für die Anwohner lösen. Die Einbahnstraßenregelung verleite nur dazu, noch schneller zu fahren, widersprach Lothar Bertsche. Mittelfristig bringe nur ein baulich abgetrennter Gehweg die Sicherheit für alle Fußgänger. "Vielleicht hat die Diskussion ja jetzt auch dazu geführt, dass sich die Anwohner Gedanken machen, Grundstücksteile zu verkaufen", fügte Gemeinderat Markus Rist hinzu. Auch Rätin Veronika Sieger appellierte an die Anwohner, Gespräche mit der Gemeinde zu suchen, um dauerhaft eine gute Lösung zu finden. Josef Vogt betonte, dass ja die Geschwindigkeit das Maßgebliche im Hinblick auf die Sicherheit sei. Daher seien Geschwindigkeitskontrollen wichtig. Mit einer fest installierten Anzeigetafel will die Gemeinde Autofahrer auf das Einhalten der 20 Stundenkilometer hinweisen.