Karl Jäckle starb am 2. Dezember im Alter von 92 Jahren. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Karl Jäckle im Alter von 92 Jahren gestorben / Leben in Bad Dürrheimer Kirchengemeinde geprägt

Brigachtal (ewk). Vielen ist er bekannt als geschätzter Lehrer und Chorleiter, am 2. Dezember verstarb Karl Jäckle im Alter von 92 Jahren. Sein plötzlicher Tod bewegt viele Menschen, die er als Lehrer ins Leben begleitete, mit denen er über Jahrzehnte Kirchenmusik gestaltete und in kirchlichen Gremien zusammenarbeitete.

1924 in St. Georgen geboren, machte er nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Uhrmacher. Bereits kurz nach der Gesellenprüfung begann für den 18-Jährigen die Wehr- und Kriegszeit, aus der er 1944 schwer verwundet aus der Ukraine zurückkehrte. Ende 1946 konnte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer in Meersburg, Lörrach und Wettingen (Schweiz) beginnen und 1949 seine erste Stelle in Denzlingen antreten.

In der kirchlichen Singbewegung lernte er seine Frau, Marlis Fischer aus Erkenschick/Westfalen kennen. Mit der Heirat im Jahr 1953 begann auch seine lange Arbeits- und Lebenszeit in Bad Dürrheim. Über 34 Jahre unterrichtete er an der Volksschule, der späteren Grund-, Haupt- und Werkrealschule und übernahm 1965 Verantwortung als Konrektor.

In der evangelischen Kirchengemeinde Bad Dürrheim hat Karl Jäckle mit seinem großen ehrenamtlichen Engagement das kirchenmusikalische Leben über Jahrzehnte wesentlich mitgestaltet und geprägt. Er rief den Kirchenchor wieder ins Leben, den er bis 1999 leitete. Mit einigen Schulabgängern, die er selbst an den Instrumenten ausbildete, gründete er 1957 den Posaunenchor. Mit beiden Chören gestaltete er Gottesdienste und Konzerte.

Zudem leitete er 40 Jahre lang den Bezirksposaunenchor, organisierte Bezirksposaunentreffen, engagierte sich im Landesarbeitskreis der evangelischen Posaunenarbeit in Baden und veröffentlichte Beiträge zur Geschichte der Posaunenarbeit. In der evangelischen Kirchenmusik schätzte man die musikalische, pädagogische und menschliche Kompetenz von Karl Jäckle, der sein musikalisches Engagement als Verkündigung wahrnahm und damit auch theologische Impulse setzte.

Gleichzeitig war er jahrelang als Kirchenältester, Mitglied der Bezirkssynode und des Bezirkskirchenrates in kirchlichen Leitungsgremien engagiert. Im fortgeschrittenen Ruhestand zog das Ehepaar Jäckle 1999 nach Brigachtal-Überauchen und in die Matthäusgemeinde als neue kirchliche Heimat. Und auch hier sammelte Karl Jäckle noch einmal Bläser zum gemeinsamen Musizieren.

Um Karl Jäckle trauern seine Ehefrau, die drei Kinder mit ihren Familien, acht Enkel und zwei Urenkel, Mitglieder und Freunde der Posaunen- und Kirchenchorarbeit, ehemalige Schüler und Menschen, denen er auf seine musikalische Weise das Evangelium verkündete.

Die Trauerfeier und Bestattung von Karl Jäckle findet heute, Donnerstag, 8. Dezember, ab 13 Uhr auf dem Friedhof in VS-Villingen statt.