Die Figure "Maria Magdalena" von Künstler Wolfgang Eckert, wie sie viele Jahre in der Martinskirche zu sehen war. Foto: Vogt Foto: Schwarzwälder-Bote

Figurengruppe "Maria Magdalena" des Künstlers Wolfgang Eckert steht nicht mehr in der Martinskirche

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Für viele Besucher der St. Martinskirche in Brigachtal ist sie längst zu einem vertrauten Anblick geworden und wird nun fehlen, denn der Platz, an dem sie stand ist seit einigen Tagen leer. Die Rede ist von der Figurengruppe Maria Magdalena, die der Bildhauer und Künstler Wolfgang Eckert geschaffen hat.

Sie war ein wesentlicher Teil der viel beachteten Ausstellung "Unanbringbarkeit von Verehrung" war. Damals 2008 war die trauernde, in sich versunkene abgewandte Frauengestalt vor einem fast drei Meter hohen Kruzifix eines der zahlreichen Kunstwerke, die der Kunstverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Gemeinschaft Christlicher Künstler der Diözese Freiburg in einer gemeinschaftlichen Ausstellung mehrere Monate der Öffentlichkeit präsentierten.

Danach verblieb das Kunstwerk von Wolfgang Eckert als Leihgabe für unbestimmte Zeit in der Martinskirche. Es war wie geschaffen für den Platz, mit seiner Wandmalerei aus dem zwölften Jahrhundert und einem Mauerwerk, das aufs vierten Jahrhundert datiert wird. Man wurde förmlich angezogen von der fragilen und aus ungeschönten Materialien gefertigten Figurengruppe, die nicht so recht in die Vorstellung von konventionellen Darstellungen von Heiligenszenen passen wollte. Umso mehr spürte man die Aussagekraft der biblischen Botschaft.

Doch nun ist die Zeit gekommen, in der diese Figurengruppe den Ort wechseln muss, da sie in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Görwihl im Mittelpunkt des dortigen Görwihler Kultur Sommer, der am Sonntag, 23. August, beginnt, stehen soll. Was die Görwihler freuen wird, ist für die Brigachtaler mit Wehmut verbunden, da nun die Figurengruppe in der Martinskirche fehlen wird. Doch die Dankbarkeit überwiegt, dass ein solch außerordentliches Kunstwerk viele Jahre den ehrwürdigen Kirchenraum zieren durfte und vielen Besuchern Nachdenklichkeit abverlangt hat. Es bleibt die Hoffnung, dass wieder eine Kunstausstellung in der Martinskirche ausgestellt wird und vielleicht wieder ein Kunstwerk den Schutz des Gotteshauses für längere Zeit in Anspruch nehmen will.