Die Brigachtaler Grundschüler erproben sich mit großer Begeisterung als künftige Autoren. Mit ihnen freuen sich die Erwachsenen, die sie bei diesem Projekt betreuen. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

160 Mädchen und Jungen äußern sich über Gefühle, Wünsche und Ideen / 20 Senioren wirken bei Projekt mit

Von Ursula Kaletta

Brigachtal. In den Räumen der Brigachtaler Grundschule rauchten zwei Tage die Köpfe. Nicht wichtige Klassenarbeiten standen im Mittelpunkt, sondern ein Buch, für das 160 Mädchen und Jungen von der ersten bis zur vierten Klasse viele Geschichten aufschrieben.Die Anregung dazu bekamen die Grundschüler von Caritas-Schulsozialpädagogin Iris Weißer. Sie erinnerte sich an das erste Buchprojekt, das vor vier Jahren von Grund- und Hauptschülern übernommen wurde. Weil das Buch für alle ein großer Erfolg wurde, sollte das Projekt wiederholt werden. Nach Absprache mit dem Lehrerkollegium und dem Elternbeirat wurde grünes Licht gegeben. Mit im Boot ist wieder Verlagsmitarbeiter Alfred Büngin, der aus dem Raum Bremen angereist kam, um den jungen Autoren bei dem Buchprojekt behilflich zu sein.

Den Kindern wurden 16 Themen vorgegeben, zu denen sie ihre Gedanken, Vorstellungen und Wünsche in Prosa oder auch als Gedicht aufgeschrieben haben. Es begann mit dem Titel "Hoppla, hier komme ich!" Dann konnten die Kinder erzählen, wie sie sind oder wie sie gerne sein möchten. Die Mädchen schrieben auf, was sie an Jungen typisch finden, die Jungen erzählten, wie sie die Mädchen sehen. Ein Sonntag in der Familie wurde beschrieben, über Träume berichtet, und weiter zählen die Kinder auf, was sie sich für ihren Wohnort Brigachtal wünschen.

Zum Beispiel war zu lesen, dass sie sich ein Schwimmbad wünschen, dass der Dorfplatz nicht mehr aufgebaggert werden und dass der Ort immer schön sauber bleiben soll. Sie schrieben über Träume, auch darüber, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.

Wichtig ist es für die verantwortlichen Erwachsenen dabei, dass die Kinder lernen, sich offen über ihre Gefühle, Sorgen, Ängste und Wünsche zu äußern. Ziel des Buches sei es auch, dass erkannt werde, dass jeder Mensch etwas Besonderes und etwas Wichtiges ist. Besonders erfreut ist Iris Weißer auch darüber, dass über 20 Brigachtaler Senioren dabei mitwirkten. Sie kamen mehrmals in die Schule, erzählten über ihre Kindheit und beantworteten geduldig die Fragen der Schüler.

In den Pausen versorgten sie die Kinder mit Kuchen, den die Mütter und Omas gebacken hatten. Und noch ein erfreulicher Aspekt ist mit dabei: Einige der Schüler, die vor vier Jahren mitwirkten, waren als Schreibpaten im Einsatz. Sie halfen den jungen Erstklässlern beim Schreiben. Diese Schüler, die sich inzwischen in der Lehre oder in weiterbildenden Schulen befinden, wurden von Iris Weißer angeschrieben und sagten gerne zu, nachdem sie von ihrer Schule oder ihrem Ausbildungsplatz für diesen Zweck beurlaubt wurden.

Auch Bürgermeister Michael Schmitt kam vorbei, um die jungen Autoren zu erleben. Platz wird im Buch auch noch für Geschichten von Erwachsenen sein. "Es wäre toll, wenn Brigachtaler Bürger Geschichten aus ihrer Kindheit aufschreiben. Für eine Geschichte steht eine DIN A 4 Seite zur Verfügung, die bis kurz nach Ostern bei Iris Weißer eingereicht werden kann. Sie selbst wird sich auch mit einer Geschichte aus ihrer Kindheit am Buchprojekt beteiligen.

Die Buchpräsentation wird mit einer Feier am Freitag, 18. Juli, stattfinden.