Schüler präsentieren ihr Buch vor großem Publikum / Sie schreiben ihre Berufswünsche auf
Von Ursula Kaletta
Brigachtal. "Lasst die Kinder Kinder sein, unbeschwert und frei." So sangen am Freitagabend die "Patchwork-Teens" zusammen mit einigen Mitgliedern von den "Githarrys". Das wurde nicht nur gesungen, sondern auch praktiziert.
Kinder aus der Grundschule kamen auf die Bühne und lasen in der proppenvollen Kirchdorfer Festhalle ihre Texte aus dem Buch "Wir Kinder aus dem Brigachtal" vor. Die Mädchen und Jungen, die dabei ein wenig aufgeregt waren, wurden von der Caritas-Schulsozialarbeiterin Iris Weißer liebevoll ermuntert, ins Mikrofon zu sprechen.
Vor den 160 jungen Autoren saßen Eltern, Großeltern und Geschwister in der Festhalle, um die Präsentation des Buches mitzuerleben. Begonnen wurde sie mit einem kleinen Theaterstück der Theater AG, einstudiert von Johanna Kiefer und mit einem Song der "Patchwork-Teens".
Verleger Alfred Büngen, der mit Iris Weißer den Abend moderierte, hatte die Texte zum Vorlesen ausgewählt. "Das haben wir ganz bewusst so gemacht, um nicht beeinflusst zu sein", sagte Iris Weißer.
Obwohl sehr viele Texte und Gedichte von den Grundschülern vorgelesen wurden, nahm die Spannung nicht ab und die aufmerksamen Zuhörer staunten, was die Kleinen alles so geschrieben hatte. 2580 Texte lagen vor, nicht alle konnten in das 400 Seiten starke Buch aufgenommen werden. Zwei Tage lang wurde in der Schule geschrieben, den Erstklässlern standen Schreibpaten zur Seite.
Mit kleinen Gedichten stellten sich die Kinder vor, auch ihre besten Freunde hatten sie beschrieben. Viel Fantasie wurde bei den Geschichten über einen Zauberer bewiesen, der die Kinder in ein Kamel und in ein Pferd verwandelt hatte.
Wertvolle Tipps bekamen die Zuhörer, wie man seinen Ärger los wird: Über alles reden und sich nicht anschreien. Gedanken hatten sich die Kinder über ihren Heimatort Brigachtal gemacht. Es sollte modern gestaltet werden, umweltfreundlich sein, einen Streichelzoo haben und viel mehr Kinder. Gewünscht wurde, dass es allen Menschen gut gehe, niemand Hunger und Durst hat und es nur noch Frieden gibt und keinen Krieg.
Viel zu schmunzeln gab es, als einige Mädchen und Jungen vorlasen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Nico wünschte sich einen großen Hund, ein großes Haus und zwei Kinder. Elias möchte im Urwald in einer Hütte leben, seine zwei Kinder dürfen machen was sie wollen und seine Frau hackt Holz. "Das Leben wird toll", freute sich der Knirps.
Auch Berufswünsche wurden aufgeschrieben. "Wenn alle in Erfüllung gehen, wird es in Brigachtal keinen Mangel an Tierärzten geben", bemerkte Alfred Bünden scherzhaft. Ein Mädchen jedoch möchte Grundschullehrerin werden, und während ihre zwei Kinder im Kindergarten sind, wird der Freund die Wohnung putzen. Erstklässler Moritz, der an den beiden Schreibtagen zum Schreibkönig ernannt wurde, las von einem Zauberer vor, der mit ihm ins Schwimmbad gehen wollte. Und weil es in Brigachtal kein Schwimmbad gibt, hat er – Hokuspokus – eins gezaubert.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Lass mich! Mach ich! Tu ich! Sag ich!" verabschiedeten sich die jungen Autoren von ihrem beeindruckten Publikum, und mit Sonnenblumen bedankten sie sich bei Iris Weißer und Alfred Büngen.
